Back to the Roots - Der Alltag beginnt 2014

08.08.2014

Back to the roots - der Alltag kehrt ein.

In Lagos/ Portugal haben wir ein verwöhntes Urlauberleben geführt haben, nun kehrt so langsam der Alltag ein. Sachen müssen wieder repariert, andere geputzt werden. Wäsche wasche ich in unserer bordeigenen Waschmaschine – ein ovaler Farbeimer aus dem Baumarkt, der mit Wasser, Waschpulver und Schmutzwäsche bestückt, im Softwaschgang am Heck und bei stärkerer Verschmutzung der Wäsche vorn am Bug, wo mehr Bewegung beim Segeln stattfindet, befestigt wird. Nach 1-2 Tagen spüle ich die Sachen und hänge sie an der Reeling zum Trocknen auf. Große Handtücher und Bettwäsche gebe ich in Häfen zum Waschen ab oder nutze die Waschmaschinen dort. Der Wind ersetzt das Bügeleisen.

Ich liebe das freie Leben beim Ankern. Ich liebe die Einsamkeit und den geregelten Tagesablauf. Endlich kann ich mich in Ruhe tagelang mit der Kurzwellenfunke zu beschäftigen. Ich habe zu verschiedenen Segelyachten Mailkontakt aufgenommen und versuche nun fast jeden Abend mit ihnen über die Kurzwellenfunke zu funken, was bisher jämmerlich gescheitert ist. Aber so langsam komme ich hinter die Geheimnisse des Funkens. Ist schon klasse mitzubekommen, wenn Yachties, die 1200 sm entfernt von uns segeln, mit Gleichgesinnten funken. Und ich liebe es im und am Schiff rum zu busseln, immer Neues zu lernen, zu putzen, zu kochen und das alles im Schlabberlook – eigentlich wie Daheim, nur auf rund 20 wackeligen m².

Ich bin wieder angefangen Brot zu backen. Am letzten Ankerplatz kam ein Yachtie, Franzose vermute ich, mit seinem Dinghi vorbei und bot uns selbst gebackenes Brot und Marmelade an. Wir kauften beides und sind noch immer begeistert von der Qualität. Die Familie lebt schon seit sechs Jahren mit inzwischen drei Kindern, ca. 7, 5 und 2 Jahre, auf einem Boot ähnlicher Größe wie wir. Sie sind mehrmals zwischen Mittelmeer und Karibik gependelt. Da das Mittelmeer zu teuer geworden ist, suchen sie an der afrikanischen Atlantikküste einen günstigen Platz, um auf dem Schiff zu überwintern. Die Frau unterrichtet die älteren Kinder und kocht. Der Mann ist für das Schiff, segeln und das sonntägliche Backen & Einmachen, sowie verkaufen der Produkte zuständig. Na gut, nun ich bin wieder voll motiviert, das Brotbacken, sowie die Joghurt- und Frischkäsezubereitung wieder zu intensivieren. Allerdings komme ich mit dem Gasofen noch nicht so ganz klar, aber der Geschmack vom heutigen süßen Brot mit Nüssen und kandierten Cocos- und Papaya Würfeln ist klasse, nur der Boden musste entfernt werden, da er verbrannt war. Das andere Sauerteigbrot mit Leinsamen ist blass, aber ok. Ich arbeite weiter dran. Mein Schwarzbrot aus der Ikea Backmischung ist einsame Klasse, vielleicht auch, weil es hier nirgends Schwarzbrot zu kaufen gibt.

Ihr seht, wir haben hier nicht nur lalli-walli Urlaubsleben. Nur die Harten kommen in den Garten Kuss, Hille