Tag 2-7 Posito Blanco - Mindelo/Cap Verden)

Tag 2-7; fünfte Etappe

03.12.2014 Pasito Blanco - Mindelo (Cap Verden)

Für eine Runde Golf sollen wir € 125,- pro Nase zahlen! Na gut – dann segeln wir eben los! Das Wetterfenster sieht gut aus, 4-5 Bft mit 2m Wellen sind für die nächsten 5-6 Tage angesagt. Mit meinem selbstgestrickten Kalkulationsprogramm haben wir abgeschätzt, dass wir am besten mittags los segeln, um nicht in der Nacht anzukommen, also geht es um 13:25 los. Das ist unser längster Törn - 850sm direkter Kurs – wir freuen uns.

Tag 1-6: 13:25 Leinen los,

Anfangs kommt der Wind aus SW, das heißt für uns wieder einmal gegen an kreuzen. So kommen wir nur sehr langsam voran, vor allem, weil der Wind bis 19:00 verrücktspielt. Er dreht heftig und ein richtiges segeln ist so nicht möglich. Erst ab 19:00 kommt er dann aus der vorhergesagten Richtung NE und nimmt ständig zu. In der Nacht haben wir 5-6 Bft. schräg von Bb. achtern. Richtig schlafen kann man da eigentlich nicht, weil das Boot und damit auch die Person, die sich für die kommende Wache ausruhen muss, kräftig von den Wellen hin und her gerollt wird. Zumindest kommen wir unserem Idealkurs nahe und machen gute Fahrt. Die Stromversorgung ist sehr gut, so dass wir den Wassermacher laufen lassen und den Tank füllen können. Auch ist die Reisezeit gut gewählt, denn es geht auf Vollmond zu und damit ist es der Nacht nicht so finster, so hat man die Möglichkeit die Umgebung und Wellen zu beobachten.

Besonders schön ist der mehrmals am Tag stattfindende Besuch von den Delphinen, die um Infinity herum tollen und richtig schöne Sprünge zeigen. Die Show dauert zwischen 5 und 10 Minuten. Am Ende, wie auf Kommando, sind sie verschwunden.

Am 06.12. nimmt der Wind beständig zu und bläst in Böen bis 8/9 Bft. Wir segeln die ganze Zeit mit dem Groß im zweiten Reff und passen bei Bedarf die Genua an. Die Sonne kommt überhaupt nicht durch und es ist schweinekalt. Seit sehr langer Zeit trage ich in der Nacht lange Hosen, T-Shirt, Segelflies und Regenjacke gepaart mit Mütze. Der Wind hält in dieser Stärke bis mittags des nächsten Tages an – so hat uns das Tief aus dem NW doch noch mit seinen Ausläufern erwischt! Am Nachmittag wird der Wind weniger und das Wetter schöner, sprich wärmer. Dafür haben wir dann in der Nacht Gewitter vom Feinsten. Es Wetterleuchtet was das Zeug hält und ich lege mein Garmin Navigationsgerät in den Backofen falls es uns doch erwischen sollte. Die Gewitter lassen sich sehr gut auf dem Radar verfolgen (wenn es funktioniert) und man kann ihnen doch schon etwas ausweichen um nicht im Zentrum des Geschehens zu sein.

Am 08.12. hatten wir die ersten Opfer in Form von fliegenden Fischen – besser gesagt Fischlein, sh. Foto- am Morgen an Bord. Hille hat sie standesgemäß und feierlich wieder dem Atlantik übergeben. Da der Wind nachließ konnten wir unseren Parasailor einmal mehr zum Einsatz bringen. Zur Nacht haben wir ihn herunter genommen und sind mit den normalen Segeln weiter gesegelt. In der Nacht ließ der Wind soweit nach, dass ich den Jockel in der Nacht angeschmissen habe und ihn erst um 15:00 am 09.12.2014 vor Anker, nach 67sm, wieder abgestellt habe.

MENSCH, wir sind auf den Cap Verden!!! Afrika für Anfänger, gesund und munter angekommen und Spaß hat es auch noch gemacht - herrlich. Der Kat Cayluna, SY Rote Grütze und SY Lubini sind auch schon da. Es gibt ein großes Hallo.

Nun wollen wir unsere Navigation hoffentlich endlich fertig machen und sehen ob wir Weihnachten und oder Neujahr hier verbringen oder auf dem Atlantik. Auf jeden Fall wünschen wir schon jetzt den treuen Lesern unserer Homepage ein Frohes Fest und einen guter Rutsch ins Neue Jahr.

Auf jeden Fall wird bis dahin die Homepage noch upgedated.

Technische Daten: 910sm nach Logge; 902sm nach GPS; Durchschnitt 6,2kn

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman