Barbados und Untermieter auf Grenada 2015

 

Barbados und Untermieter auf Grenada

 

Auf Barbados haben wir uns sehr wohl gefühlt. So wie über Kap Verden gesagt wird, es sei Afrika für Anfänger, ist Barbados für mich Karibik für Anfänger.  Barbados ist noch nicht so schwül warm. Der Yachtclub Bridgetown ist zum größten Teil  noch „weiß“, es ist eben noch etwas europäischer als auf Grenada. Im Yachtclub sind wir für eine Woche als Gäste sehr nett aufgenommen worden. Da es auf Barbados keine Marina in unserem Sinne gibt, ankern wir. Es ist mit dem Dinghi nicht so einfach am Strand anzulanden. Die Wellen müssen beobachtet und gezählt werden. Der richtige Moment muss abgepasst werden. Wir sind beim ersten Anlanden einfach an den Strand gebraust, Torsten hat den Motor hochgezogen, ich bin rausgehüpft, hab das Dinghi mit Hilfe der Wellen auf den Strand gezogen und das war´s – Klasse, so easy. Wir waren stolz, wurden gebührend im Yachtclub Barbados willkommen geheißen.

 

Nachmittags zurück, haben wir fachmännisch die Wellen beobachtet, abgezählt und sind dann gut vom Strand gestartet. Alles eine Sache der Planung…

 

Den nächsten Tag, schon geübt, sind wir auf einer abgezählten Welle an den Strand gesurft, leider ließ sich der Motor nicht hochziehen, weil noch ein Gang drin war. Daraufhin bin ich hoch über Kopf in die Welle geschossen, Dinghi, Rucksack und Torsten ebenso pitschenass. Also zurück zur Infinity, duschen, neue Kleidung.

 

Dritten Tag anlanden war schon ok. Zurück, nach einem schönen Tag im Yachtclub mit Angelika und Gerd, wieder Wellen gezählt, rein ins Dinghi, rudern, Motor anschmeißen - ich wunderte mich für eine Sekunde, dass alle Leute am Yachtclub aufsprangen und in unsere Richtung schauten und gestikulierten. In dem Moment schlug schon die erste Welle über uns ein, danach die zweite und dritte. Hatten uns wohl doch verzählt. Dinghi halb voll Wasser, wir triefend nass, zum Glück alle wichtigen Sachen, Handy, Geld, Kamera im wasserdichten Beutel verpackt, doch in unserer Ehre recht angekratzt, erreichten wir Infinity.

 

Fazit der letzten Tage – wir müssen noch viel üben im Wellen studieren.

 

Was ich nun eigentlich viel Berichtens werter finde, ist der erste Kontakt mit den Untermietern, die jeder Segler der Barfuß-Route irgendwann kennenlernt. KAKERLAKEN!!!!! Ja, wir haben schon auf Porto Santo und Madeira emsig geübt. Keine „Land“-Schuhe an Bord, alle Früchte und das Gemüse am Steg abwaschen. Kein Papier und keine Kartons an Bord. Und nun gestern hab ich unter der Sitzbank im Salon, wo haltbare eingeschweißte und eingedoste Lebensmittel aufbewahrt werden,  eine dieser Biester, einen Zentimeter lang, flitzen sehen, die bei jedem Segler eine Gänsehaut verursachen.  Sofort hab ich Fallen, mit leckerem todbringendem Mus darin, ausgelegt. Danach beschlossen wir alle Bereiche der Yacht auf die Monster zu untersuchen. Fündig wurden wir im Bug – drei kleine ein Zentimeter lange und eine Riesen-Pracht-Kakerlake von 4-5 Zentimeter - echtes Monstertier. Torsten, mein Held und Skipper hat alle vier gefangen und ertränkt. Die fünfte, anscheinend gleich vom tödlichen Mus gefressen hatte, lag sterbend zwischen den Lebensmitteln. Eineinhalb Tage habe ich alle Orte, wo sich diese Viecher heimisch fühlen könnten, gereinigt, desinfiziert und mit todbringenden Leckereien versehen. Zusätzlich kommt jede Nacht eine Falle, ein Scheibchen Wurst auf einer klebenden Unterlage, auf die Kombüsen-Arbeitsplatte.

 

Auch so ist das Seglerleben – hätte nicht gedacht, dass es uns so schnell trifft. Langweilig wird uns nie!!!!

 

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Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman