Tobago - ein entspannter Beginn 2016

181 Lederschildkröten-Babies stürtzen sich in kühle Nass
181 Lederschildkröten-Babies stürtzen sich in kühle Nass

 Juhu, unser Condor Upgrade Frankfurt – Tobago in die Business Class auf dem Frankfurter Flughafen hat geklappt. Keine Übergepäckprobleme der zusätzlichen 60 kg und verwöhnen lassen pur. Das ist ein schöner Anfang unserer 2. Segeletappe.

  

12.10.2015 Montag

Am Flughafen auf Tobago holt uns Giselle, bei der wir ein 1-Zimmer Appartement durch www.airbnb.de im Internet gebucht haben, ab. Wir haben 10 Gepäckstücke, die erst mal untergebracht werden wollen.

 13.10.2015 Dienstag

 

Unser Appartement liegt in Lambeau etwa ca.4km westlich von der Hauptstadt Scarborough. Kein sehr ansprechender Ort, wie wir bei unserem 12km Walk feststellen, jedoch nicht so weit von dem Hafen entfernt, von der die Schnellfähre nach Port of Spain auf Trinidad abgeht, die wir am 19.10.2015 nehmen wollen. Wir besuchen Giselle in ihrem Cafe "Shore Things Cafe & Crafts", wo sie uns sehr hilfsbereit wichtige Telefonnummern zu interessanten, zuverlässigen Leuten gibt. Wir buchen für 3 Tage ein Auto. Giselle fährt mit uns ein Fährtiket kaufen - leider ist der nächste freie Platz erst am 22.10.!!!

 

Wir verabreden uns mit dem Schildkröten-Mann „Gian“ für den nächsten Tag um 17.00 am Canoe Bay, um Lederschildkröten beim Schlüpfen zu beobachten.

 

Samstag machen wir zwei geführte Wanderungen und für Sonntag ist Party geplant. Wir haben vor das „Blue Food Festival“ und abends die „Sunday School“ in Buccoo zu besuchen.

 

14.10.2015 Mittwoch

 

Mit den PKW fahren wir auf der Windward Route über Roxborough nach Speyside, essen dort in "Jemma´s Baumhaus"  Garnelen mit Tobago Gewürzen, mit Blick auf Little Tobago – ein idyllischer Ort. Durch den Urwald geht´s danach auf engen, kurvigen Straßen nach Charlotteville, wo weitaus mehr Segler liegen, als wir im April dieses Jahres geankert hatten. Die Straße nach Castara ist sehr kurvig und kaum befahren. Da wir um 17:00 mit Schildkröten Mann Gian verabredet sind, ist leider kein Halt an der English Man Bay mehr drin.

 

Pünktlich um 17:00 Uhr treffen wir in der Canoe Bay ein. Es ist sehr bewegend zu sehen, wie Gian das Nest im Sand ausgräbt und 181 quicklebendige Lederschildkröten aus etwa 80 cm Tiefe ausbuddelt. Bei der Eiablage werden die bis zu 750kg und bis 2m Durchmesser großen Schildkröten  bei ihrer schweißtreibenden Arbeit beobachtet, die Nester markiert und 6 Wochen später schlüpfen alle Babys gleichzeitig aus tischtennisballgroßen weichen Eiern. Ein tolles Gefühl die Turtle Babys ins Meer zu entlassen, obwohl nur eine Schildkröte von 1000 es  schafft zur Eiablage an diesen Strand zurück zu kommen. Wir übernehmen wir eine Patenschaft für je eine erwachsene Schildkröte, Torstens heißt BETTY und meine MARY JANE:

 

15.10.2015 Donnerstag

 

Über die Northside Road fahren wir nach Castara, Englishman Bay, Parlatuvier und zurück über Roxborough Parlatuvier Road und Windward Road zurück. Nachmittags essen wir in Giselles  Café.

 

16.10.2015 Freitag

 

Das Wetter ist sehr gut geworden, optimal für eine Glasbodenbootstour zum Buccoo Reef mit einem Bad im „Nylon Pool“ und Kurzbesuch auf "No man Island". Wer im „Nylon Pool“, einer flachen Bucht, badet und sich mit dem weißen schwefelhaltigen Sand abreibt, soll sich um 10 Jahre verjüngen, was ich natürlich versucht habe. In Crownpoint am Store Bay haben wir an den kleinen Ständen gegessen, was teuer und nur mäßig gut war. Ich glaube wir wurden beschis....

 

Über Buccoo und Irvine sind wir zurück nach Scarborough und haben das Auto abgegeben.

 

17.10.2015 Samtag

 

Mit unserem Guide Orion erwandern wir zwei alte Eselpfade auf dem ehemaligen Dillon Estate. Es sind ebene Wege, die meist an Flüssen entlang führen. Der erste in der Nähe von der Ortschaft Moriah und der letzte Pfad führt zum Highland Waterfall, mit 30m der höchste Wasserfall auf der Insel. Habe ein erfrischendes Bad genommen. Orion weiß von fast jeder Pflanze die medizinische Wirkung, alle Baum- und Tierarten sind ihm bekannt - sehr interessant.

 

Nachmittags essen wir an der Store Bay ein Tobago-Essen: Conch, das Fleisch der riesigen Meeresschnecken, mit rotem Reis, Hühnchen-Ragout mit Dumpling und gebratene Hühnchenteile und Gemüse.

 

18.10.2015 Sonntag:

 

Giselle setzt uns um 9.30 am Busbahnhof ab. Habe Bus-Tickets zum „Blue Food Festival“ gekauft. Laut Fahrplan soll ein Bus um 9:00, 10:30 und 12:00 fahren. Wir stehen dicht gedrängt in einer Traube von ca. 25 Personen bei 35°. Nun erkennen wir auch den Sinn des "Waschlappens" der bei den Handtüchern in unserem Bad liegt. Alle, außer wir, tupfen sich mit so einem Teil den rinnenden Schweiß vom Körper. Es ist erstaunlich mit welcher Geduld die Schwarzen das Warten ertragen. Als nach 3 Stunden der Bus kommt und die "Schafherde" sich beim Einsteigen in „Wölfe“ verwandeln, geben wir auf. Wir haben keine Lust uns um die Plätze im Bus zu schlagen und wer weiß wie die Rückfahrt wird, wenn die Hinfahrt schon so chaotisch abläuft. – Na, das war´s mit dem "Blue Food Festival". Die Möglichkeit mit einem Taxi hinzufahren haben wir verworfen, weil die Fahrt alleine US$ 100,- kosten sollte.

 

Wir streichen bei der Hitze auf Nahrungssuche durch Scarborough, werden von einem Weißen, der seit 4 Jahren seinen Wohnsitz hier, mit auf den Hügel zum „Fort King George“ mit schöner Aussicht auf die Rockley Bay genommen, sogar Trinidad ist im Dunst zu erkennen.

 

Beim Suchen nach Essbarem sind wir uns nun gar nicht einig, so geht Torsten Richtung Heimat, während ich einen langen Walk nach Barcolet ins "Havana Cafe" mache, wo wir vor Tagen so schnöde abgewiesen wurden. Eine zweite Chance hat jeder verdient, meine ich, und es ist sehr schön. Toller Seefoodsalat und herrlich kalter Weißwein. Mein Schatz hat auch was Leckeres auf dem Heimweg gefunden. Zur Entspannung sehen wir uns im gekühlten Miniappartement dem Film "Adams Äpfel" an, den wir zum Abschied von Thomas bekommen haben.

 

Die „Sunday School“ wird, zumindest zu dieser Zeit, wo erst wenige Touristen auf der Insel sind, überbewertet. Peter, unser Taxifahrer, zeigt uns den Stand, wo seine Freundin wirklich ansprechende gut schmeckende gegrillte Hähnchenteile, Fisch, Lobster, sowie Salat, überbackene Makkaroni und weitere Leckereien anbietet. Bei Caribe- und Stag-Bier und später Rumpunsch schauen wir der Steelband zu. Ab 22.00 sehen wir neben den einheimischen Paaren auch vermehrt „Black Experience Paare“, aber die Menge der Zuschauer bleibt unter 100 Personen, sehr übersichtlich, ruhig und viel weniger als die Vorankündigungen im Reiseführer.

 

19.10.2015 Montag

 

Heute ist Ruhetag. Wir schlafen länger und beschäftigen uns mit unseren PC, lesen und essen wieder bei Giselle im Café.

 

20.10.2015 Dienstag

 

Mit Orion machen wir eine geführte Glasbodenboottour auf die Insel "Little Tobago", vorbei an "Goat Island" und dem frühere Feriendomizil von Ian Flemming, der uns mit so vielen James Bond Filmen/ Romanen beglückt hat. Das Haus liegt im Naturschutzgebiet und ist leider schon ziemlich verfallen. „Little Tobago“ soll voller Vögel sein, wird uns von den Guides und dem Reiseführer versichert. Wir sehen nur einige Fregattvögel, eine brütende Möwe, zwei Krabben, die im Urwald leben und sich in ihren Muschelhäusern verstecken und viele kleine Geckos mit grünem Kopf.

 

Das Schnorcheln vor der Küste „Little Tobagos“ gibt schon mehr her, viele Fische aller Arten und Farben. Sogar ein grau/ silberfarbiger mindestens 80cm langer mit 30cm Durchmesser großer Raubfisch schwimmt unter mir.

 

Bei Jemma´s im "Baumhaus", laden wir Orion zum Abschiedsessen ein.

 

Am 22.10. sind wir um 4:30 auf, damit wir um 6:30 die Fähre nach Trinidad bekommen. Mit 70 km/h düsen wir in nur 3 Stunden von Tobago/ Scarborough nach Trinidad/ Port of Spain.

 

Wir sind total happy - Infinity hat die 6 Monate auf dem Power Boat Gelände sehr gut überstanden.

 

 

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman