Segeltag 10-14 Oranjestad - Isla Porvenir

 

Tag 10-14; erste Etappe, zweites Jahr

 

29.01.-04.02.2016 Oranjestad (Aruba) – Isla Porvenir (San Blas-Inseln) 577sm-4Tage+3Std.

 

Die Tage in Aruba waren mehr durch Arbeit als durch Urlaub gekennzeichnet, weil wir uns hier mit Proviant eindecken wollten. Orangestad hat außer der Hauptstraße mit den vielen Einkaufmeilen nichts Besonderes zu bieten. Das Zentrum ist von großen Renaissance Hotels mit zugehöriger Marina, sowie Casino, Einkaufs- und Restaurantmeile geprägt. Alles in Allem ein Flair wie Las Vegas und nicht wie eine Karibikinsel.

 

Proviant haben wir im Supermarkt Ling & Sons eingekauft. Unsere vielen Kartons wurden mit einem Van bis zum Schiff gebracht. Die Preise sind wie üblich bis 30% höher als in Deutschland. Nur Filetsteaks waren billiger, dass Kilo für ca. 25,- €. Anfangs waren wir von Preisen total geschockt, weil sie doppelt so hoch wie auf Bonaire waren. Es hat eine Weile gedauert, bis wir dahinter gekommen sind, dass es auf Aruba zwei Währungen gibt. Den Aruba Florin und US$ im Verhältnis 1 AWG = 0,56 US$. Mit diesem Umrechnungsfaktor wurden die Preise wieder halbwegs erträglich. Leider ist das Bier auf Aruba 30% teurer als auf Bonaire (1,80 € anstatt 1,20 € für den halben Liter), aber bevor es nur Wasser gibt, haben doch 3 Kisten dazu gekauft.

 

Hille hat dann noch einige Speisen vorgegart, um uns auf unserem Törn gut und schnell zu versorgen.

 

Frisches Obst und Gemüse konnten wir am besten auf Curacao kaufen. Der venezuelische Floating Market hatte frische und gute Waren, die zuvor nicht in der Kühlkette waren.

 

14:05 Leinen los:

 

Eine gute Stunde müssen wir auf den Hafenmeister warten, bis wir alles abrechnen, bezahlen und dann ablegen können. Wir wollen in Orangestad ausklarieren und müssen dafür an die Pier, wo sonst die großen Pötte anlegen. Der Wind drückt uns direkt auf die Pier und die großen schwarzen Reifen hinterlassen ihre deutlichen Spuren an Infinity. Die Ausklarierung dauert eine Stunde, denn die Beamten von der Immigration müssen erst aus Barcadera angereist kommen.

 

15:15 Leinen los und nichts wie weg:

 

Am ersten Tag passiert nichts Besonderes. 4-5 Windstärken, die am nächsten Morgen auf 2-3 abnehmen. Wir freuen uns unseren Parasailor wieder in Aktion zu sehen und setzen ihn um 09:00. Ab 10:00 nimmt der Wind wieder stetig zu. Um 13:45 setzen wir wieder die Genua, weil der Wind bis auf 20kn (Ende Windstärke 5) zugenommen hat. Dabei bleibt es aber nicht; am späten Nachmittag haben wir bis Windstärke 7/8. Die Wellen haben sich auf ca. 5m aufgebaut und drücken Infinity immer aus dem Kurs. Dann gibt es um 16:15 einen Knall wie ein Gewehrschuss. Im ersten Augenblick können wir keine Ursache finden. Dann stellt Hille fest, dass das untere Diagonalwant auf der Stb. Seite gebrochen ist. Wir bergen sofort die Genua und setzen das Groß im 3. Reff. Zusätzlich versuche ich den Mast mit dem Spifall zu entlasten. Wir machen aber trotz des Malheurs noch gute Fahrt, nicht zuletzt, weil der Strom die meiste Zeit mit uns ist.

 

01.02.2016

 

Seit gestern Nachmittag haben wir Wind der Stärke 6-7. Viele  Wellen kommen über, aber das Cockpit bleibt trocken. Am Morgen sehen wir das Schiff mit toten fliegenden Fischen übersät. Wir müssen mehr als 70 Fischlein dem kühlen Nass übergeben. Eine traurige Angelegenheit.

 

Heute haben wir am Nachmittag die ersten Delphine gesehen, die uns mit absolut zirkusreifen Sprüngen beeindruckt haben. Der Wind lässt auf moderate 4-5 Windstärken nach und auch die Wellen werden wieder kleiner.

 

02.02.2016

 

Habe in der Nacht zwei Frachter angefunkt, weil sie uns mit ihrem Kurs bedenklich nah kamen, und unser AIS-Alarm angeschlagen hat. Der eine hat seinen Kurs geändert, der Andere hat mir bestätigt, dass er mich sieht und aufpasst.

 

Der Wind wird weniger. Damit wir im Hellen ankommen, schmeißen wir den Jockel an und motoren zusätzlich die letzten 14sm. Um 18:25 fällt der Anker vor der Insel Porvenir. Wir gönnen uns einen Anleger und essen danach zu Abend.

 

Die Wettervorhersagen von Wetterwelt und Sailmail haben wunderbar gepasst und uns Sicherheit gegeben. Wir hoffen, dass die Treffsicherheit auch in der Zukunft so hoch ist.

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman