Segeltag 1-2, Wir sind durch...

  … die Wanten haben wir 09.04. vormittags in Empfang genommen. Ich wollte sie gleich am Nachmittag installieren, damit wir uns den nächsten Tag. voll auf die Kanaldurchfahrt konzentrieren können.- Leider sind die Wanten 100mm zu kurz und so findet diese Aktion noch kein gutes Ende! (Silke sagt: Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht zu Ende).

Am Sonntag, den 10.04.2016 lassen wir uns am Morgen noch einmal den Kanal Transit Termin bestätigen. Er wurde schon ein paar Mal verschoben, aber es soll jetzt dabei bleiben, um 16:00 sollen wir den Advisor in den Flats aufnehmen.

 Wir haben eine erfahrene Linehandler-Crew. Für Thorsten und Laura ist es die sechste, für Silke die vierte und für Hille und mich die dritte Kanaldurchfahrt.

Um 14:00 schmeißen wir den Jockel an, nachdem Laura und Thorsten an Bord sind legen wir um 14:20 ab und lassen den Anker um 15:30 in den Flats fallen. Der Advisor Rick kommt pünktlich und teilt uns mit, dass wir erst um 19:00 zusammen mit der MS Ditllef Reefer die Bergauffahrt machen werden. Das ist für uns alle die erste Kanaldurchfahrt im Dunkeln. Wir werden alleine schleusen, d.h. nicht mit anderen kleinen Schiffen im Päckchen durchgehen. Bei der Bergauffahrt liegen wir hinter und bei der Talfahrt vor den großen  Motorschiffen in der Kammer. Bevor wir um 17:45 den Anker aufnehmen, essen wir Kartoffelsalat mit eingelegten Fischhappen und Frikadellen, Brot, Käse und Wurst.

 Es stellt sich heraus, dass wir mit Rick einen sehr guten „Fang“ gemacht haben. Alle sind der Meinung, dass er der beste Advisor ist, den sie bisher hatten. Er ist wirklich nett, aufgeschlossen und lustig. Wir haben keine Langeweile, erzählen und lachen viel. Selbst die Kanaldurchfahrt wird zum Spaß. Rick steht auf dem Vordeck und dirigiert die Linehandler im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders Silke (er nennt sie Silka) hat es ihm angetan. Ständig gibt er Manöver: Silka pull, pull! Silka slack, slack! Aber auch die anderen kommen mit Anweisungen nicht zu kurz. Es klappt alles wie an Schnürchen.

 Um 21:15 lassen wir den Anker im Gatunsee fallen. Wir trinken mit Rick Jägermeister und Bier und sind doch etwas traurig, weil er schon so früh vom Lotsenboot abgeholt wird. Bevor wir zu Bett gehen, verhaften wir noch ein paar Biere und Jägermeister. Leider haben wir zu fragen vergessen, wann der neue Advisor am nächsten Morgen kommt – wir werden sehen…

 …um 06:30 werden wir von der Schiffsirene des Lotsenbootes geweckt. Der neue Advisor Mario kommt an Bord. Nun kommt ein wenig Hektik auf, weil wir gleich Anker aufgehen und Richtung Pedro Miguel-Schleuse fahren. Wir gratulieren Laura zum Geburtstag, essen unterwegs Frühstück und vor der Schleuse um 13:00 Mittag. Auch Mario ist ein sehr guter Advisor, der hauptberuflich Schlepperfahrer auf dem Kanal ist.

 Dieses Mal gehen wir mit zwei anderen Segelbooten, also zu dritt, durch die Schleusen. Das größte Schiff kommt in die Mitte. Wir liegen mit unserer Backbordseite an dem Schiff und sind mit Vor-, Achterleine und zwei Springs verbunden. Jetzt kommt bei mir doch etwas Nervosität auf, weil ich so gut wie keine Eingreifmöglichkeit habe. Ich muss mich auf den Fahrer in der Mitte des Päckchens verlassen. Aber auch dieses Mal funktioniert alles hervorragend und um 15:40 verlassen wir die letzte Schleuse. Für Infinity ist das süße Leben vorbei - jetzt gibt es wieder Salzwasser.

 Wir motoren bis zum Ankerplatz La Playita. Auf den Weg dorthin lässt Hille den Sektkorken knallen. Auch Rasmus und Infinity bekommen einen kräftigen Schluck ab. Kurz vor dem Ankerplatz verlässt uns Mario und nach mehreren Ankerversuchen (wir kommen jedes Mal anderen Booten zu nahe) bleibt der Anker um 17:00 liegen. Mathias kommt zu uns an Bord. Wir essen Abendbrot und feiern Lauras Geburtstag mit Wein, Bier und Whisky.