Huahine 2017

Huahine: Fare Blick vom Yachtclub
Huahine: Fare Blick vom Yachtclub

 

Huahine

Wir liegen direkt vor Fare, dem Zentrum Huahine Nuis, etwa 150m von Strand entfernt an einer Mooring. Unglaublich, in dieser zu Anfang so unscheinbaren Ortschaft gibt einen Yacht Club mit Anleger für Dinghis und schön gelegener Snack Bar, welche sich als hervorragendes Restaurant entpuppt. Die Straße an der Promenade erinnert mich ein wenig an Wildwest, hat aber einen Wochenmarkt mit einheimischem Obst und Gemüse und gegenüber sogar einen großen Supermarkt, der alles bietet. Eine Bank und eine Arztpraxis, deren Wartezimmer mit voll besetzten Stühlen halb auf dem Gehweg ausgelagert ist. Diverse Butiken und Tourenanbieter ergänzen das Angebot.

Nach einer knapp vierstündigen, 18 Kilometer langen Radtour auf Rädern, die wir uns im Yachtclub geliehen haben, radeln wir am letzten Tag im April um 9:00 morgens um dem See Fauna Nui. Am Flughafen vorbei auf einem Sandweg mit riesigen Pfützen, ein Ergebnis der letzten Wolkenbrüche, die bis zu den Pedalen reichen. Wir entdecken die verlassene Sofitel Hotelanlage am Le Jadin de Corail, einer wunderschönen Bucht auf dem Motu Ovarei gelegen. Bei unserem nächsten Besuch werden wir dort ein Stopp zum Schnorcheln einlegen. Das Gebiet um den Ort Maeva war vor dem Eintreffen der Europäer der Sitz der königlichen Familie. Daher ist es das Zentrum der wichtigen Tempel und Kulturstätten. Es gibt in diesem Gebiet eine dreistündige Wandertour zu den archäologischen Sehenswürdigkeiten, die auch für den nächsten Besuch auf der Liste stehen. In den über 1000 Jahre alten Fischreusen, die aus Steinen im flachen Wasser wie ein Labyrinth in V-Form drapiert sind, verschwimmen sich heute auch noch Fische und werden von den Einheimischen geketscht oder harpuniert. In dem Nachbau eines traditionellen Hauses werden die Handhabung der Reusen und das Leben der ersten Siedler aus Südostasien dargestellt. Das Mittagessen mit kaltem Bier nach unserer Tour im Segelclub kommt voll gut.

Huahine: Dinghisteg am Hotel
Huahine: Dinghisteg am Hotel

 

Dieser Sonntagnachmittag endet ab 16:00 mit Partytime. Laute tahitianische Musik aus Boostern, um die sich eine Gruppe Jugendlicher am Strand reiht. Freitags ist meist  kultureller Trommelabend, Samstag ist Familientag, Sonntagvormittag Kirchgang und sonntags am späten Nachmittag Disco am Strand. Wobei die jungen Leute eher bei der Musik palavern und nicht tanzen. Das mache ich an Bord, denn die Musik geht voll ab.

Morgens und abends schwimmen große Delphinschulen am Riff entlang in die Bucht. Die jungen Delphine verzaubern uns mit ihren Sprüngen und Pirouetten – so viel Lebensfreude!! Große Rochen springen aus dem Wasser - wie Untertassen in Sciencefiction Filmen. Tolle Insel.

Huahine: Die Brücke Nui und Iti verbindet
Huahine: Die Brücke Nui und Iti verbindet

 

Auf Huahine werden die blauäugigen Ohrenaale verehrt. Indem Ort Haie können sie in einem Fluss  angeschaut und auch gefüttert werden. Diese Aale und den Aussichtspunkt Belvedere haben wir leider auch nicht geschafft, steht aber auf unserer Liste beim nächsten Besuch.

Nach fünf Tagen motoren wir in die Avea Bucht, ganz im Süden von Huahine Iti, wo wir wieder an einer Mooring festmachen. Huahine Iti, die Kleinere, ist durch eine Brücke mit Huahine Nui, der größeren, verbunden. Auf Iti geht es noch entspannter als auf Nui zu. Alle Menschen kennen sich, grüßen, winken und lachen einander an. Da wird bei uns Touristen keine Ausnahme gemacht. Die Avea Bucht ist malerisch schön mit einem schmalen Sandstrand. Hinter dem Strand sind Grundstücke mit kleinen Häusern, einigen Pensionen und ein größeres Hotel, dem Relais Mahana, dessen Dinghi Dock wir begeistert nutzen. Die asphaltierte Straße, gerade so breit, das zwei Autos aneinander vorbeifahren können, schlängelt sich am Meer entlang um die ganze Insel. Dahinter Grün in allen Schattierungen, manchmal steil bis in 460m Höhe.

Huahine: Raiatea im Hintergrund
Huahine: Raiatea im Hintergrund

 Unsere Fahrradtour mit Silke und Mathias führt 35km am Meer entlang über kleine Hügel, durch den Urwald und kleine Ortschaften. Auf den kleinen Feldern, welche die Polynesier dem Urwald entreißen und mühsam kultivieren, sind  Bananenstauden, Kokospalmen, Papaya-, Mango- und Brotbäume zu erkennen. Viele Häuser sind umpflanzt mit in verschiedenen Farben blühenden Hibiskus Sträucher, die zu hohen Hecken beschnitten werden. Auch Frangipani Bäume mit roten und weißen duftenden Blüten und Tiare Sträucher mit der weißen duftenden Symbolblüte französisch Polynesiens, sind überall zu finden. Alles ist sauber, beschnitten, gefegt und gepflegt. Nur der Urwald streckt seine langen grünen Finger aus und versucht die Straße, die kleinen Plantagen und gepflegten Gärten um die Häuser zu überwuchern. In der Avea Bucht finden wir die archäologisch bedeutende Tempelanlage Marae Anini mit dem riesigen Gebetsaltar aus Korallenblöcken, der ca. 2m tief, 2m hoch und bestimmt an die 15m breit ist. Die Anlage wurde den Göttern Oro, dem Kriegsgott und Hivo, dem Gott der Diebe und SEGLER gewidmet. Hivo war überhaupt ein ganz Mächtiger; hat er doch die Inseln Huahine Nui und Iti voneinander getrennt, so dass sie mit einer Brücke verbunden werden mussten. Zu guter Letzt stoppen wir an einer Vanille Farm, kaufen eine kleine Menge eingeschweißte Vanille Stangen und lassen uns den Anbau erklären. Nach unseren Radausflug essen wir auf der Terrasse des Relais Mahana, bevor wir uns erschöpft jeweils auf unsere Fajo und Infinity zurückziehen.

Huahine: Hille beim polynesischen Brunch
Huahine: Hille beim polynesischen Brunch

Heute, am Sonntag gehen Silke, Mathias, Torsten und ich um 11:00 zum Polynesischen Brunch im Restaurant Chez Tara. Fisch, Schwein, Geflügel, Bananen, Maniok und Brotfrucht werden in Bananenblätter eingewickelt, gut verschnürt und im Erdofen auf heißen Kohlen gelegt, zugedeckt und gebacken. Viele Gerichte werden mit Kokosmilch serviert. Daneben gibt es auch Fischcurry und Poisson Cru.

 

Fazit: Was ich wirklich bereue ist, dass ich nicht fleißiger Sprachen gelernt habe. Die Kultur und Menschen sind so interessant. Gerne würde ich mehr von und über sie erfahren. Im Moment reizt es mich noch eine dritte Saison in Französisch Polynesien verbringen. Es gefällt mir saugut. Morgen segeln wir nach Raiatea, die Heilige Insel und Taha'a, die Vanille-Insel.

 

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Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

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