Erstes Probesegeln

Erstes Probesegeln

An unserem Hochzeitstag wagen wir uns zum ersten Mal mit den neuen Segelkleidern aufs Wasser. Gespannt sind wir, wie der erste Kurztörn verlaufen wird.

 

Aber bis wir soweit gekommen sind, ist doch Einiges passiert…

Am 07.05. kommt tatsächlich der Container an. Nun aber schnell auszollen! Jaaaa, aber am 08.05. wird hier Ende des 2. Weltkrieges mit einem Feiertag begangen. Ok, aber dann schnell am nächsten Tag. Heute streiken die Zollbeamten! AAAber am Freitag haben wir den Container bekommen.- Super Leistung von Terai, dem Mitarbeiter der hiesigen Logistik Firma. Um 10:30 wird der Container abgestellt und wir helfen beim Entladen. Viele Kartons transportiert unser Rigger Mathieu in seinem Kleinlaster und liefert sie der Infinity an. Dazu auch den Baum, die beiden Spibäume und jede Menge Leinen und anderes Zeug, das er erst später nach dem Aufbau des Riggs benötigt.

 

WILLKOMMEN IM CHAOS!

Nun beginnen für uns sehr reiche Arbeitstage. Hille verbringt vier Tage damit die ganzen importierten Sachen, wie Mehl, Nüsse, Stoffe, Kurzwaren, neues Kayak und viele Kleinigkeiten in Infinitys Kelleretagen zu verstauen und zu listen. Ich bin damit beschäftig den neuen Mast Fuß auf Deck zu befestigen. Diese Aktion hat mich drei Tage beschäftigt. Drei weitere Tage benötige ich den Ausschnitt für die Befestigung des Kutterstags ins Deck zu schneiden und zu montieren, den neuen Bug Korb aufzubauen und die Löcher für die Kabel zu bohren und Kabel verlegen, die defekten Teile vom See Zaun auszutauschen…

 

Um den Mast zu stellen, motoren wir die 1,5sm am17.05. um 08:45 zur TechniMarine und machen Infinity in dem kleinen Becken für die Travellifter fest. Um Punkt 10:00 kommt der Kran und der Mast wird gestellt! – oder doch nicht!?!?! Die Wanten sind viel zu lang, bei der Fertigung wurde wahrscheinlich vergessen die Länge der Spanner abzuziehen. Also den stolz stehenden Mast wieder vom Deck kranen und Mathieu kürzt die Wanten. Zum Glück kann der Kran warten. Für die nächste Woche ist er nämlich voll ausgebucht, somit hätten über eine Woche Zeit verloren. Im zweiten Anlauf klappt es dann. Der Mast steht und wird soweit befestigt, dass er bei dem Törn zurück in die Marina Papeete nicht über Bord geht.

In den nächsten beiden Tagen wird das Rigg an Bord weiter aufgebaut. Wir überlegen, ob wir nicht Eintritt für das Große Hafenkino, welches wir bieten, nehmen sollten. Mussten wir vorher die Geschichte unserer Entmastung täglich mehrmals erzählen, gibt es jetzt viele Kommentare zum neuen Rigg.

 

Am 23.05. ist das Rigg soweit hergestellt, dass sich Mathieu mit seinem tahitianischen Mitarbeiter (ich nenne ihn HAPPY, weil er immer lacht und fröhlich ist) verbschiedet und uns alles Gute wünscht. – Aber ich dachte doch, er schlägt mit uns die Segel an – verdacht! Dies sei Skipper Arbeit, meint er.

Am Nachmittag fangen wir mit dem Kuttersegel an. Es ist klein und handlich und sollte den geringsten Aufwand machen. Das Anschlagen geht sehr gut, nur wegreffen lässt es sich nicht. Das Fall wickelt sich um das Stag und nach zwei Umdrehungen geht nix mehr. Selden, Elvström und Mathieu werden sofort benachrichtigt. Am nächsten Morgen schreibt Mat was zu tun sei, aber bin ich Rigger und verstehe was er meint? Zum Glück hat der Job, den er für heute geplant hat, nicht so lange gedauert, so dass er noch einmal vorbei kommt und mit einem Dyneema Seil das Vorliek „verlängert“. So kann der Swivel sich richtig drehen und das Segel wegrollen. Uff, so einfach kann es sein.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman