Richard Neufeld 2019

Richard Neufeld

 

Nach dem wir in der Marina von Uturoa festgemacht haben, suchen wir Richard auf. Er wohnt auf einem Kat in der nächsten Marina, ist aber leider nicht zu Hause. Wir besorgen uns seine Telefonnummer und hinterlassen eine Nachricht. Am Nachmittag kommt er bei uns vorbei und wir berichten ihm von unseren Problemen. Er nimmt die alte Lichtmaschine schon mal mit um sie zu überholen.

 

Am nächsten Morgen kommt er wieder und berichtet, dass die Lichtmaschine keine großen Probleme hatte. Ein wenig Korrosion, die Kontakte gereinigt – das war’s.

 

Wir versuchen zuerst die neue, eingebaute Lichtmaschine zum Laufen zu bringen – ohne Erfolg. Sie lädt nur mit ca. 2A auch der Austausch des Reglers macht keinen Unterschied. So bauen wir die alte Lichtmaschine wieder ein. Aber die Riemenscheibe sitzt so fest, dass wir zu einem Reifenhändler fahren müssen, um sie mit einem Schlagschrauber zu lösen. Es funktioniert und so kann die alte Lichtmaschine zeigen was sie drauf hat. Und sie hat es drauf. Wie in alten Tagen werden die Batterien wieder geladen. Der Regler ist also auch in Ordnung.

 

Am nächsten Tag (Samstag) müssen wir uns verlegen, weil die Vercharterer an die Pier wollen, um zu bunkern. Wir versuchen in einer anderen kleinen Marina fest zu machen, aber es ist kein Platz vorhanden und so geht es wieder nach Uturoa. Richard kommt am Morgen und wir nehmen den Außenborder mit zu seinem Workshop, der sich in einem 10 Fuß Container befindet. Er hat eine Dreh- und Fräsmaschine und eine Unmenge an Zeug und Gelump, was sich in den letzten Jahren angesammelt hat.-

 

Hier wird getestet und probiert und am Ende ist sich Richard sicher, dass es der Vergaser ist. Es scheint, dass der Motor zu viel Sprit bekommt und dann absäuft. Der „neue Vergaser“ scheint also kein neuer, sondern ein instandgesetzter zu sein, in welchem wir mit dem Vergrößerungsglas auch tatsächlich noch Schmutz gefunden haben. Wir nehmen den Vergaser wieder komplett auseinander und reinigen alles sehr sorgfältig. Der Schwimmer scheint zu haken. Wir machen alles gängig, blasen überall durch, blasen kleine Öffnungen mit Feuerzeuggas durch und benutzen nur noch den externen Tank. Der Motor läuft so gut wie schon lange nicht mehr. Er springt immer sofort wieder an und geht auch im Leerlauf nicht mehr aus. Nur bei Vollgas läuft er nicht richtig rund – aber damit können wir leben.

Nun noch die zweite Lichtmaschine überholen und dann kann es eigentlich losgehen. Am Nachmittag kommt Richard mit der Lichtmaschine und sagt „so etwas habe ich noch nie gesehen!“ Er hält ein Stück Aluminium in der Hand. Richard erklärt, dass der Pluskontakt anscheinend nicht richtig befestigt war, so dass die Aluplatte in der Lichtmaschine geschmolzen ist und nur noch über das kleine Stück Alu Kontakt hatte. Deshalb auch nur die 2A Ladestrom. Er konnte es reparieren und die Lichtmaschine soll auch wieder funktionieren. Ich erinnere mich, dass ich vor zwei Jahren die Lichtmaschine untersucht hatte, weil sie nicht mehr lud und habe dabei feststellte, dass der Kontakt lose war und ich ihn nachgezogen hatte.

 

Am Nachmittag verlegen wir uns wieder an die frei gewordene Kaimauer zurück. Der Anleger verunglückt ein wenig. Dabei bekommt unser Watt&Sea Kontakt mit der Kaimauer, wobei ein Flügel abbricht. Den Flügen repariert Torsten mit Sekundenkleber und Füllmaterial. Wir hoffen, dass er wieder funktioniert. Am Nachmittag wollen wir den Watt&Sea anbauen, damit wir am nächsten Morgen gleich los können. Dabei stellen wir fest, dass noch eine Halterung gebrochen ist. Mit Bordmitteln kann der Skipper das allerdings nicht reparieren. Also Richard anrufen. Er muss seine Fräsmaschine anwerfen und für Verstärkungen Platz frei fräsen. Er kommt auch gleich und nach entsprechenden Diskussionen geht er in seine Werkstatt und fängt mit der Reparatur an. Am frühen Abend kommt er vorbei und holt den Rest des Watt&Sea ab, um alles mit Epoxy am nächsten Tag zu verschrauben. Am Mittwochmorgen holen wir den Watt&Sea ab, verschleifen noch ein wenig die Oberfläche und montieren ihn. Dann noch schnell die Ausklarierungspapiere und die bestellten Ersatzteile abholen und dann geht es endlich los – adieu! Französisch Polynesien.

 

Nachdem wir hier die ganze Zeit 5-6 Windstärken hatten, wollen wir sie nun endlich in den Segeln haben! 

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Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

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