Australien 10 Ballarrat - Melbourne

12.12.2019

Es ist kalt, windig, einfach ungemütlich. So backe ich Brot, wasche Wäsche und erst gegen Mittag radeln wir zum Sovereign Hill, dem Nachbau einer kleinen Goldgräberstadt aus dem Jahre 1854. Das Leben der damaligen Einwohner ist sehr gut durch Vorführungen in Film und Wort erklärt.

Hier fand auch die Eureka-Rebellion um die Aufhebung der Lizenzzahlungen, die die Goldgräber an die Regierung für die Schürfrechte zahlen musste, statt. Nur zwanzig Minuten dauerte der Kampf zwischen den 800 Goldgräbern und den Regierungstruppen. 25 Goldgräber und nur vier Soldaten starben bei dem Kampf. Allerdings waren die Sympathien der Einwohner Victorias nun auf Seiten der Goldgräber und die Regierung verzichte auf Bestrafung der Rebellen, sowie auf die Lizenzzahlungen.

Die 40.000 Chinesen, die sich ein besseres Leben in Australien versprachen, wurden ungerecht behandelt und hatten die Schürfrechte weiterhin zu entrichten.

Im Goldmuseum gegenüber des Sovereign Hills erkennen wir, dass nirgendwo sonst in Australien war der Goldrausch so präsent war, wie in und um Ballarat. Im Jahr 1958 wurde ein ca. 63 Kilo schwere „Welcome Nugget“ entdeckt und gilt bis heute als zweitgrößter Goldfund aller Zeiten. Erst vor wenigen Jahren machten Hobbygoldschürfer weltweit von sich Reden, als sie nahe Ballarat einen immerhin fünf Kilo schweren Goldklumpen nur knapp unter der Erdoberfläche entdeckten. Im Goldmuseum sind Replikate der Goldfunde ausgestellt, die wirklich nur einige Zentimeter unter der Erdoberfläche gefunden wurden. Die Suche nach dem begehrten Metall geht weiter…..

Am 13.12.2019

Der heutige Tag beginnt mit einer echten Überraschung – unsere Klappräder, die wir vor dem WoMo abgestellt haben, sind über Nacht geklaut worden! Somit haben wir auch Kontakt mit der australischen Polizei. Als erstes melden wir den Diebstahl telefonisch bei „Victim of Crime Helpline“, die den Vorfall an die zuständige örtliche Dienststelle weiterleitet und sich dann im Laufe des Nachmittages bei uns melden wird. Wir möchten aber gern weiter Richtung Melbourne, also fahren wir zur zuständigen Dienststelle, geben dem Beamten ein Bild der Fahrräder und bitten um schnelle Zusendung der Anzeige an unsere Mailadresse, was auch umgehend geschieht. Nun hoffen wir auf Entschädigung durch unsere Versicherung in Deutschland.

Von Ballarat geht’s über Warrnambool auf die Great Ocean Road Richtung Melbourne zu fahren. In Warrnambool lockt uns wieder ein ALDI Markt angelockt, bei dem wir uns für die nächsten Tage versorgen. Anschließen wird der Flüssigkeitshaushalt bei Dan Murphy aufgefüllt. Für Wochen mit Bier, Wein und leckeren Lebensmitteln ausgerüstet, können wir jetzt endlich die Great Ocean Road befahren.

Seit Mitte November haben wir knapp 40° Hitze bis 10° Kälte, roten Sandsturm und Windteufel gehabt. Auf der wunderschönen Great Ocean Road kommt nun noch Regen und echt kalter Wind hinzu. Wir werden belehrt, dass dieser schnelle Klimawechsel nichts Außergewöhnliches sei. 

Torsten besteht darauf alle ausgeschilderten Sehenswürdigkeiten an der Küste trotz des Regens, Wind und Kälte anzufahren. Breite, lange Strände und Steilküsten wechseln sich ab. Die anbrandenden Wellen haben im Laufe der Zeit die Felsen geformt, dass der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt sind. Die Felsen sehen grandios aus.

Zwischendurch führt die Straße serpentinenähnlich durch den Regenwald, der seinem Namen alle Ehre macht – es regnet.

Vor dem Dunkelwerden übernachten auf einem der zahlreichen Campingplätze.

Great Ocean Road
Great Ocean Road

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman