Australien 13 Canberra

Das Kriegsmuseum
Das Kriegsmuseum

19.12.2019

 Das War Memorial Museum ist eigentlich ein Antikriegsmuseum. Es wird gezeigt in wieviel kriegerischen Konflikten Australien beteiligt war. Von 4 Millionen Einwohnern sind 65.000 Männer im ersten Weltkrieg und 48.000 im zweiten Weltkrieg gefallen. Nicht zu vergessen die vielen getöteten Frauen und Männer, die nicht direkt an kriegerischen Handlungen beteiligt waren. Im ersten Weltkrieg wurden sogar 13 000 Pferde in die Kriegsgebiete geschickt; nur eins kam zurück.

 

Jedem Gefallenen wird mit einer roten Mohnblüte gedacht, die an die Wand der Gefallenen angebracht wurde. Ein rotes Blütenmeer. Natürlich werden auch viele Kriegsmittel, Panzer, Feuerwaffen usw. gezeigt. Berichte, Fotos, Gemälde, auf denen das Kriegsgeschehen gezeigt und verarbeitet wird. Zum Schluss zeigt sich für mich, dass Australien aus den Kriegen gelernt hat und mehr auf Vermittlung, Aufbau und Vermeidung von Auseinandersetzungen legt.

Für die Nacht stellen wir den Camper auf den Gungahlin Lakes Golfplatz.

Zum Dinner sind wir bei Sue u Mike Petch, die wir auf der ARC Portugal kennengelernt haben, eingeladen. Sie sind seit fünf Jahren mit ihrer SY Macnoon im Mittelmeer. Wir haben uns viel zu erzählen. Ein schöner Abend endet um kurz von Mitternacht.

Rote Nelken für die gefallenen Soldaten
Rote Nelken für die gefallenen Soldaten
Parlament im Rauch
Parlament im Rauch

20.12.2019 

Mindestens 30 große graue Kängurus liegen auf der Driving Range, ungefähr 50m von unserem Camper entfernt. Durch den Nebel, der sich als Rauch entpuppt, sind sie nur schwer zu erkennen. Die Buschfeuer sind mehr als 50km entfernt, der Rauch reizt die Atemwege und die Augen brennen. Die Sonne ist ganz untypisch als roter Ball zu erkennen. Torsten geht heute früh mit Mike golfen, während ich auf den Weg ins Canberra National Museum mache.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind wirklich klasse. Es fehlt unserer Meinung nach allerdings an geeigneten Radwegen. Auf dem Weg mit der Schnellbahn 1 in die Innenstadt, steige ich am Exibition Park, unserem heutigen Übernachtungsziel aus, um einen Platz zu reservieren. Leider ist der Platz bis zum 10. Januar geschlossen. Da Torsten und ich uns hier nachmittags treffen wollen, schreibe ich ihm eine Mail, in der Hoffnung, dass er so clever ist, diese zu lesen, denn über ein in Australien funktionierendes Telefon verfügt er natürlich nicht. Mein toller Skipper hat die gleiche Idee. Er hält nach dem Golfen am Exhibition Park und erhält die gleiche Info wie ich zuvor. Unsere Wiedervereinigung findet nachmittags im Museum statt, wo er mich suchen lässt mir ebenso eine Mail zukommen lässt. 

Aborigine Kunst
Aborigine Kunst
Die ewige Flamme
Die ewige Flamme

Das Canberra National Museum ist wirklich atemberaubend. Geologische Entstehung, endemische Fauna und Flora, Überflutungen, Dürren und Feuer, alle Themen die das Leben der englischen Kolonisten in Australien schwierig gemacht haben, sowie das frühere und jetzige Leben der unterschiedlichen, fast ausgerotteten Aborigine Stämme werden, ausgiebig beleuchtet. Aufarbeitungsversuche der Weißen Regierung sind zu erkennen.

 

Wir stellen uns auf den großen, für Wohnmobile und Wohnwagen kostenlosen Parkplatz, des Visitor Centers. Nach der Stadttour mit dem kostenlosen Bus, einige Biere im Ducks Nuts Bar und Grill und einer fantastischen thailändischen Nudelsuppe im Dicksen Asian Nudelhouse, das von einem Freund von Mike u Sue geleitet wird, freuen wir uns auf unser Bett auf dem Parkplatz am Besuchercenter. 

Immer und überall Rauch von den Feuern, die ca. 60km entfernt sind.
Immer und überall Rauch von den Feuern, die ca. 60km entfernt sind.
Unser Kapitän
Unser Kapitän

 

21.12.2019

 

Wir sind die einzigen Gäste auf der morgendliche Bootstour auf dem Lake Burley Griffin, die trotz miserabler Sicht wegen der Brände, informativ. Der mindestens 75jährige Kapitän weiß viel zu erzählen. Leider bekommt er seine Zähne kaum auseinander, so dass viele Infos kaum zu verstehen sind. Die Bauten und Umgebung des Sees und Canberra können wir kaum erkennen.

Wir sind immer wieder überrascht wie viele Senioren als Freiwillige in Informationscenter, als Fremdenführer und in andern öffentlichen Bereichen mit voller Begeisterung arbeiten. Später werden wir aufgeklärt, dass sie eine kleine Rente beziehen und diese so etwas aufpoppen. 

Jetzt auf dem Motorway M5 Richtung Sydney sehen wir die Anzeigetafeln der Feuerwarnung auf EXTREM GEFÄHRDET stehen. Der Funken einer Zigarette oder eine Glasscherbe als Brennglas kann eine Katastrophe hervorrufen.

Die meisten Nationalparks sind nun gesperrt, auch die Blue Mountains, die wir besuchen wollen. Schon die lange Trockenheit ist sehr schlimm für die Farmer und Viehzüchter. Dazu die vielen lang anhaltenden Feuer machen die Katastrophe komplett. Früher haben die Aborigine absichtlich kontrolliert Feuer gelegt und so große Gebiete „aufgeräumt“. Einige Bäume, Sträucher und Samen wachsen beziehungsweise keimen nach einem Brand besonders gut. Vielleicht fehlt in der jetzigen Zeit so eine Vorgehensweise?!

Der Wind ist sehr stark, teilweise wird die Sicht miserabel. Wichtige Verbindungsstraßen werden gesperrt und die Umleitungen führen zu Staus. Wir übernachten am Golfclub in Russel Vale.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman