Segeltag 1-7 Australien - Neu Kaledonien

Tag 1-7 Erste Etappe; sechstes Jahr

13.06.2022 Bundaberg - Nomea 938sm 7 Tage 5 Std.

 

Nachdem wir fast alles repariert (bekommen) haben, ist es endlich soweit. Wir freuen uns wie die Schneekönige, dass es endlich los geht. Mit je einer Packung MERCI verabschieden wir uns von den Haupthelfern, was die Helfer zum Teil sehr rührt. So etwas sind sie hier wohl nicht gewohnt.

 

13.06.2022

Um 08:45 ist die Dame der Immigration bei uns an Bord. Es werden nochmals diverse Fragen zum Boot gestellt. Was wurde hier erneuert, welche Geräte sind an Bord, Alkohol, Zigaretten usw. Pünktlich um 09:00 erhalten wir unsere „Entlassungsurkunde“ und bekommen noch großzügiger Weise 20 Minuten Zeit bis wir ablegen müssen. Da kommt natürlich etwas Hektik auf, sodass wir den Wassergenerator auf See montieren müssen, weil wir dies vorher verpennt hatten. Die Routenplanung mit den neuesten Wetterdaten ist gemacht und los geht’s. Kaum im offenen Meer begleiten uns drei Delfine. Schönes sonniges Wetter leichte Brise und endlich wieder unterwegs. Ein sehr schöner Segeltag.

 

15.06.2022

Wind und Wetter passen so einigermaßen. Nur die Wellen schlagen gegen das Boot und so ist es für Hille eine „furchtbare Nacht“.

 

16.06.2022

Die Wettervorhersage passt – aber nicht für unseren Bereich! Weder Windrichtung noch Stärke. Um 16:00 verdunkelt sich der Himmel und es gibt ein Gewitter, wie wir es noch nicht erlebt haben. Hille packt vorsichtshalber die Backup-Navigation in den Backofen. Zum Glück passiert uns nichts weiter. Nur drei Paar Schuhe und zwei Hosen sind klatschnass.

In der Nacht schlafen drei Sturmvögel auf unseren Geräteträger. Da werden Erinnerungen an St. Vincent in der Karibik wach, als unser Boot von vielen weißen Vögeln als Rastplatz genutzt wurde. Die Befürchtung hat sich im Morgengrauen, nachdem sich die blinden Passagere verabschiedet hatten, bestätigt. Unser neues weißes Dinghi – vollgeschissen. Noch bevor die Sonne den Mist in Farbe und Kunststoff einbrennt ist putzen angesagt.

 

17.06.2022

Der beste Segeltag. Etwas zu wenig Wind, aber kaum Welle und zum ersten Mal sind kurze Hosen angesagt. Als in der Dämmerung wieder Seevögel im Anflug waren, habe ich die Flatterbänder aus St. Vincent wiederbelebt. So konnten mehrere Landeversuche abgewendet werden und das Dinghi blieb sauber.

 

18.06.2022

Kein Wind! Seit 08:30 läuft der Jockel. Am Nachmittag macht die Propellerwelle Geräusche. Auch Hille moniert das Geräusch. Ich kontrolliere die Entlüftung der Wellenkühlung - und da war noch etwas Luft drin. Nochmals entlüftet und dann ist zum Glück den Temperatur schnell gesunken und auch die Geräusche sind wieder normal.

 

19.06.2022

Die Wettervorhersage ist in die Tonne zu stecken. So schlecht war sie noch nie. Der Jockel muss immer noch ran und die kurzen Hosen können sich auch wieder ausruhen. Ab 11:00 nimmt der Wind ganz langsam zu. Ab 14:30 können wir endlich wieder segeln. Wie üblich nimmt der Wind wieder ordentlich zu. Mit bis zu 25 Knoten geht es durch die Nacht. Am Morgen segeln wir mit 10-15 Knoten bis vor die Hafeneinfahrt.

Wir klarieren im Büro der Marina ein und die Biosecrurity kommt an Bord. Ein paar Tomaten, Avocados Paprika wechseln den Besitzer, dann können wir die gelbe Flagge einholen. Morgen geht es zur Immigration und am Mittwoch zum Corona Test.

Der erste Törn ist im Großen und Ganzen gut gelaufen. Hille hatte die ersten drei Tage ziemliche Probleme mit der Anpassung, die sich bis zum Ende des Törns zum Glück gelegt haben. Bis auf das Klemmen der Genua Furlex und erneute Bruch des 2. Reffs ist alles gut abgegangen.

 

Zum Wetter: Ich haben die Wetterdaten für das GFS und ICON Modell heruntergeladen und damit die Törnplanung gemacht. Die Törns waren total unterschiedlich. Wahrscheinlich habe ich mich für das falsche Modell entschieden.

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman