Segeltag 8 - 14 Neu Kaledonien - Fiji

Tag 8 - 14 Erste Etappe; sechstes Jahr

 

28.06.2022 – 03.07.2022 Nomea – Vuda Marina 719sm 5 Tage 9 Std.

 

Unsere Coronatests waren negativ und nun können wir alles machen wonach das Herz begehrt. Nach dem Einkaufen haben wir die acht Tage in Noumea mit Kleinreparaturen verbracht. Eine Gasflasche haben wir nachgefüllt, die andere war noch voll genug. Wir haben nette Leute getroffen und uns über Fiji informiert. Die Papiere für die Fiji-Einklarierung, die mindestens 48 Std. vor Ankunft in Fiji vorliegen muss, sind die reinste Tortur. Was die alles wissen wollen! Am Montag haben wir für Dienstag ausklariert und noch ein paar Ersatzteile und Schrauben für unser wackeliges WC besorgt. Mit den neuen Schrauben steht das WC wieder und man braucht keine Angst zu haben vom Thron zu fallen.

 

28.06.2022 08.05 Leinen los

Der Wind ist böig und drehfreudig. Beim Ablegen habe ich mit unseren Geräteträger unseren Nachbarn an seinem Geräteträger gestreift. Zum Glück ist nichts passiert. Wir müssen Anfangs viel motoren bis ein wenig Wind aufkommt. Um ca.16:00 sind wir durch den Canal Havannah in der offenen See und es fehlt nur noch etwas mehr Wind aus SE – dann sind wir happy.

 

29.06.2022

Wir haben guten Wind und auch die Sonne lässt sich blicken. Wir halten gegenüber dem errechneten Kurs immer noch etwas vor, damit wir bei Bedarf später abfallen können. Wir müssen uns aber von den Unterwasserbergen frei halten, weil hier die Strömung und die Wellen manchmal unberechenbar sind.

Unser Autopilot streikt. Er setzt mehrmals aus und muss dann neu gestartet werden.

 

30.06.2022

Ich habe mir den Autopiloten und den Quadrant angeschaut. Konnte nichts feststellen. Habe alle beweglichen Stellen mit Silikonspray abgeschmiert und nun funktioniert er wieder. Hoffentlich macht er in Zukunft keinen Ärger.

Der Segeltag ist sehr schön. Der Wind dreht häufig und die See wird höher.

 

01.07.2022

Hille schreibt ins Logbuch: Auch heute ist ein schöner Segeltag. 2,5 – 3m hohe lange Wellenberge werden von Infinity durchpflügt. Regelmäßig geht ein Zittern durch Infinity, wenn eine besonders widerspenstige Welle gegen den Rumpf knallt. In solchen Momenten fliegen alle ungesicherten Gegenstände durch den Salon. Bei Arbeiten in der Kombüse brauche ich vier Hände, sonst fliege ich oder die Gegenstände, mit denen ich hantieren, durch den Salon. Aber die blauen Flecken vergehen. Ich bin nicht seekrank, dank der Scopoderm Pflaster.

 

02.07.2022

Hille schreibt ins Logbuch: 21:10 Uhr. Die Wettervorhersage stimmt. Ab 16:00 nimmt der Wind ständig zu, über 25kn. Infinity fällt in tiefe Wellentäler, um schnell wieder auf den 3-5m hohen Wellenbergen zu reiten. Diese Berge kommen vorlich von Steuerbord. Sie krachen mit aller Wucht auf Infinity ein. Der Bug taucht in die Welle und die wird meist am Cockpit gestoppt oder steigt seitlich in Cockpit ein. Gerade jetzt ist ein Welle seitlich voll eingestiegen. Es ist alles nass! Habe darauf hin meine Wache an den Navitisch verlegt. Scheiß Kurs!

 

03.07.2022

Hille schreibt ins Logbuch: Diese Nacht schlaucht uns, Skipper und Maat! Hart am Wind mit Windstärken 5-6 und Wellenberge über 4m, die Infinity immer wieder abtauchen lassen und uns in der Kombüse und Salon hin und her schmeißt. Ist gar nicht lustig. Ich habe das erste Mal das halbe Steckschott am Niedergang eingesetzt, damit die Wellen nicht in den Salon einsteigen. Wir schieben kräftig Lage, obwohl die Segel stark gerefft sind. Angst habe ich seltsamer weise nicht verspürt, eher Wut über diesen blöden Kurs. Zu meiner Erleichterung war Torsten auch nicht happy über diesen Törn.

Um ca. 10:00 fahren wir durch den Pass. Mit gesetzter Genua segeln wir mit 3-4kn Richtung Vuda Marina, wo wir gegen 17:00 ankommen und an der Quarantäne Mooring vor der Marinaeinfahrt fest machen. Ausnahmsweise haben wir das Anlegerbier schon auf den letzten Meilen getrunken.

 

04.07.2022

um 10:00 gehen wir von der Mooring in die Marina an den Quarantäne Steg und werden von der Mannschaft mit Gitarrenspiel und Gesang empfangen und – auf einmal ist der ganze Mist von dem Törn vergessen. Die Einklarierung verläuft ohne Probleme und ich traue meinen Augen nicht, die Damen haben tatsächlich unsere kompletten eingeschickten Papiere dabei. Wir bekommen auch viel Papier und müssen ein Cruising-Permit beantragen, damit wir die Inseln besuchen dürfen.

 

Die Manaia ist auch angekommen und zusammen mit der Yin Yang gehen wir Mittag essen.

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman