Fiji's Welt - Taveuni Island 2022

Kolumne 43 – Fijis Welt – Taveuni Island

 

Die Insel Taveuni, durch die der 180° Meridian verläuft – between yesterday and today - ist noch grüner und undurchdringlicher als die Inseln zuvor. Es liegt ständig eine dicke Wolkendecke über der Vulkan Insel. Bis 10m Niederschlag pro m² fallen auf der Ostseite. Das heißt nicht, dass die Westseite, auf der wir ankern, wesentlich trockener ist. Meine Träume vom Wandern auf der Garteninsel, wie sie auf Grund der vielen Vogelarten und besonderen Pflanzen heißt, zerplatzen durch diesen ständigen Regen.

 

Es gibt zwei Buslinien, welche die Insel einmal nördlich und einmal südlich befahren. Torsten, Rosetta und ich steigen in die „nördliche“ ein und haben echte Freude daran. Vor dem Start kommt der Bus in die Service Station, also über die Arbeitsgrube. Er wird von 2 Fachkräften gecheckt.

Der Busfahrer ist eine Autorität, riesig und mächtig. Es scheint, dass er sich zu Beginn seiner Schicht auf seinen Platz zwängt und zum Ende mit Mühe heraus. Ich habe zuletzt auf Samoa so einen fetten Menschen gesehen. Wir werden bevorzugt behandelt. Gefragt wohin und woher, ob es uns gefällt bei ihm zu mitzufahren, die ganze Konversation rauf und runter. Die Fahrgäste haben bei diesem Fahrer ganz unterschiedliche Bedeutungsstufen, aber alle hofieren ihn. Eigentlich müssen alle Fahrgäste eine elektronische Karte zum Bezahlen vorweisen. Haben Kunden keine Karte und der Fahrer erlaubt ihnen mitzufahren, geben sie ihm das Fahrgeld in bar mit unterwürfiger Mine und bekommen seine Karte zum Einchecken. Ein Polizist steigt selbstbewusst ein, macht Anstalten zu zahlen, wird aber durchgewunken. Freunde zahlen in bar an den Chef ohne elektronische Karte oder gar nicht. Andere werden gnadenlos abgewiesen. Es ist wie ein Krimi!!!!

Es gibt Haltestellen, jedoch hält der Fahrer wo immer auch die Hand gehoben wird. Groß und Klein fahren mit dem Bus. Bewohner, die in Somosomo eingekauft haben, reichen ihre gewaltigen Taschen durch die Fensteröffnungen oder deponieren die Einkäufe hinter dem Fahrer.

Es fängt an zu regnen. Da es keine Fensterscheiben gibt wird die dicke LKW Plastikfolie, die aufgerollt oberhalb der Fenster hängt, runter gelassen.

Es geht über Schotterstraßen, bergauf und bergab durch kleine Dörfer, an Haltestellen vorbei, die nur aus Pfosten mit Wellblech bestehen, wenn Glück mit einer Bank.

 

Viele Reisende stürzen plötzlich beim nächsten Halt aus dem Bus. „Der letzte Supermarkt“ lässt der Busfahrer verlauten. Wir schmunzeln. Torsten schaut nachdenklich, vielleicht doch ein paar Chips??? Und zu trinken hat er auch nix mit. Gerade mal die Hälfte der Strecke ist abgefahren. Also doch schnell raus und einkaufen. 

Im nächsten Dorf hält der Busfahrer an einer „Versorgungsstation“ direkt an einem Stand, an dem Rooties und Kuchen verkauft werden. Der Boss bekommt beides durchs Fenster gereicht, während sich die anderen Fahrgäste durch lautes Rufen und fuchteln mit den Armen auf ihre Wünsche aufmerksam machen. Ich bin dabei. Zum Frühstück für jeden von uns einen Rootie.

Wir kommen am Endziel an. Gern wäre ich noch gewandert, aber der Bus fährt schon in 10 Minuten zurück. Dieses Bus Ersatzerlebnis hat uns sehr gut gefallen.

 

Mit Kalle bin ich dann nach unserer Rückkehr doch noch 2 Stunden zu einem Wasserfall gewandert.

 

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman