Fiji's Welt - Der Kreis schließt sich 2022

Kolumne 46 Fiji`s Welt – Der Kreis schließt sich

 

Kadavu Gruppe - Vatululu Bay – Astrolabe Reef – Vuda Marina

 

Der beständig aus Ost-Südost wehende Wind bestärkt unsere Entscheidung die östlich von Fiji gelegene Lau Gruppe nicht mehr zu besegeln. Wir sind einfach nicht mehr bereit freiwillig hart am Wind zu segeln.

 

So suchen wir uns in der Kadavu Inselgruppe das Astrolabe Riff vor der Insel Ono aus, um die Flora und Fauna noch einmal zu erkunden, bevor wir zur Hauptinsel Viti Levu zurückkehren. In der fjordähnlichen Vatululu Bay liegen wir durch das Astrolabe Riff, sowie mehreren kleineren Riffen am Eingang zur Bay, vor den östlichen Winden geschützt. Allerdings sind es vom Ankerplatz bis zur Naigoro Passage, wo wir Drift-schnocheln wollen, 1,5sm. Mit unserem Dinghi wäre dies recht weit und außerdem wissen wir nicht, ob wir uns bei den Wellen und der Strömung im Pass so wohl fühlen würden. 

Deshalb nehmen wir das Angebot von Shy, einem jungen Mann vom Dorf am Ende der Bucht, uns im Pass zum Schnorcheln abzusetzen, gern an. Wir driften mit der Strömung mehr oder weniger sanft am Riff entlang Richtung Bucht. Unglaublich!!! Diese atemberaubende blaue Tiefe und diese vielfältige Korallen- und Fischwelt. Wir sind begeistert und können uns kaum satt sehen.

Zum Abschluss schnorcheln wir am kleinen Riff zum Eingang der Vatululu Bay. Auch hier sind wir so begeistert, das wir tags darauf noch einmal selber mit dem Dinghi zum kleinen Riff fahren. Zum Abschied kaufen wir Shy und seinem Vater noch Papayas ab.

 

Der Kreis schließt sich - am 18. Oktober 2022 erreichen wir die Vuda Marina, unseren Ausgangspunkt. 77 Tage haben wir in den Fiji Gewässern verbracht. 

An einem der letzten Tage gehen wir in Port Denarau Golfen. Danach holen wir unseren Freund Ernie vom Flughafen ab. Er wird sich in den nächsten Wochen um seine Lulungomeena kümmern.

 

Ich genieße es die letzte Woche vor unserer Abreise Richtung Vanuatu jeden Tag früh um 6.00 mit anderen Frauen aus der Marina walken zu gehen und danach eine Stunde Yoga unter Anleitung von Mili zu machen. Die Fijianerin Mili, Yoga Lehrerin und Physiotherapeutin, engagiert sich sehr im sozialen Bereich der Fijianerinnen. Während des Walkens erfahre ich einiges über die Probleme der Frauen und Mädchen. Seit der Corona Pandemie haben die meisten Hotels, Urlaubsanlagen und Restaurants geschlossen. Viele Arbeitsplätze, gerade die der Frauen, sind verloren gegangen. Gewalt gegen Mädchen und Frauen in den Familien nehmen zu. Auch die Kriminalität hat während und vor allem nach der Pandemie arg zugenommen. Diebstähle und Einbrüche sind nun an der Tagesordnung.

Die Neuseeländische Aktion „Days for Girls“ gibt Mädchen und jungen Frauen Tipps bei der Empfängnisverhütung und verteilt kleine Taschen mit wiederverwendbaren Einlagen und Pflege zur Hygiene während der Periode. Da es weder in den Familien noch in der Schule üblich ist über Verhütung, Periode und Pflege zu sprechen wirbt Mili bei den „Reisenden“ die „no profit organisation“ zu unterstützen. Auch ich zeige mich interessiert und erhalte 50 dieser Taschen, die ich auf den Inseln, die wir noch besuchen an Mädchen und Frauen zu verteilen versuche. Mal sehen, ob das klappt. 

Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der fijianischen Bevölkerung ist wirklich großartig. Dazu muss ich sagen, dass damit hauptsächlich die knapp 60% der indigenen Bevölkerung, welche sich iTaukei nennen, gemeint ist. Die andere Häfte der Fijianer bestehen aus gebürtigen Indern die bis 1916 als Arbeitskräfte nach Fiji kamen. Sie machen heute ca. 40 % der Bevölkerung aus. Die indischstämmigen Fijianer sind nach westlichem Muster sehr fleißig und beherrschen die Wirtschaft. Die indigene Bevölkerung ist mehr locker drauf, lacht viel und gern und genießt den Tag. Geld zu besitzen war lange Zeit nicht wichtig. Nach der fijianischen Kultur werden Familienmitglieder, von gut verdienenden Verwandten und Freunden unterstützt. Deshalb kann es sein, das eine Familie mit mehreren Fahrrädern um eins erleichtert wird, da ja genug vorhanden sind.

 

Resümee unserer 11 Wochen Segeltour:

 

Hätten wir die wunderschönen Erfahrungen in Französisch Polynesien nicht gemacht, würde uns der Abschied von Fiji sicher schwerer fallen. Nun jedoch freuen wir uns auf Vanuatu.

 

 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman