Vanuatu - Enttäuschung pur 2022

Kolumne 49 Vanuatu - Vanuatu - Maskelyn - Ulivea Island

 

Enttäuschung pur

 

Schön, die Winsch funktioniert wieder. Zu Anfang noch etwas verhalten mit halber Geschwindigkeit, aber bald hat sie sich voll erholt. Nach sechs Tagen Liegezeit vor Port Vila segeln wir über Nacht zur Insel Ulivea, die in den Maskelyn Islands liegt. Rosetta von SY Manaia hat so geschwärmt. Das klare Wasser, die riesigen drei Schildkröten und zwei Dugongs, die ihnen beim Einlaufen in die Bucht entgegen schwammen – ein Paradies. Die Gastfreundschaft der Dorfbewohner wurde als unglaublich geschildert, dass wir es kaum erwarten können dort vor Anker zu gehen.

Beim Einlaufen ist das Wasser trüb, keine Schildkröte, kein Dugong, keine Übermäßige freundliche Begrüßung. Sind wir im falschen Film? Unsere Gastgeschenke werden gern genommen. Nach dem Rundgang durch das Dorf mit Philipp lernen wir Tom kennen, der uns für den späten Nachmittag in seine kleine Kava Bar auf einen Drink einlädt. In Vanuatu soll die Kavawurzel viel stärker sein, als in Fiji. Zumindest schmeckt dieser Kavadrink besser, als auf den Fiji Inseln. Tom selbst hat vorher zu verstehen gegeben, dass er lieber Bier als Kava trinkt. So bringen wir ihm am Nachmittag zwei Flaschen als Gastgeschenk mit. Die Unterhaltungen mit dem hinzugekommenen Schwiegervater von Tom, sowie Philipp und dem Chief aus dem Nachbardorf sind lustig. Als der Chief selbstbewusst erklärt, er würde sich morgen unsere Infinity ansehen, laden wir ihn selbstverständlich ein. Tom bietet uns an morgen mit uns Dugongs füttern zufahren und nachmittags wollen die Dorfbewohnern für uns kochen. Hört sich alles gut an.

Philipp bittet mich dann verstohlen ihn vor die Hütte zu begleiten. Er warnt mich den Chief aus dem Nachbardorf auf keinen Fall auf unser Schiff zu lassen. Von anderen Yachten seien häufiger Beschwerden gekommen, dass Gegenstände, nach dem Besuch des Chiefs, nicht mehr auffindbar waren. Nun gut, wir werden den Gast im Auge behalten.

 

Doch es kommt am nächsten Morgen ganz anders. Strömender Regen und die Wettervorhersage kündigt für die nächsten Tage Flaute an. Das Wetter bestimmt unsere Pläne. So fahren wir gleich früh zu Tom erklären ihm, das sich unsere Pläne zwangsweise geändert haben und dass wir umgehend die Bucht verlassen müssen. Höflich frage ich, was er für die beiden halben Schalen Kava, die wir gestern in seiner Bar getrunken haben, bekommt. Da sagt er doch tatsächlich 3.000,- VUV. Himmel, das sind umgerechnet 23,80 €. Trotz meines Einwurfes über die Höhe, behaart Tom auf den Betrag. Nun gut, wir fühlen uns verständlicherweise voll über den Tisch gezogen, zumal Philipp gestern auch schon 2.000,- VUV für die „Führung“ über die Insel erhalten hat.

 

 

Hier hat die Gier zugeschlagen.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman