Solomonen - Guadalcanal - Honiara - Kolo Lagoon - Mbile

Kolumne 53 Solomonen – Guadalcanal Island - Honiara - Kolo Lagoon - Mbili

 

Mein Skipper hat Geburtstag

 

Unsere letzten Aufenthalte in Vanuatu vor den Inseln Port Olry und Insel Gaua (Santa Maria) werde ich nicht vergessen. Die paradiesische Natur und die Menschen haben mich sehr beeindruckt.

 

Nun haben wir am 09. November 2022 in den Banks Islands, auf der Insel Vanua Lava, im Ort Sola, ausklariert. Der Abschied fällt nicht schwer. Es gießt fast ununterbrochen und mit den Böen, die über die Berge auf unsere Yachten nieder brausen, ist auch nicht zu spaßen. Das Internet fehlt heute leider vollständig. Vielleicht hat einer der Blitze, bei den letzten Gewittern, in einen der Sendemasten, die auf fast allen Inseln Vanuatus aus den Urwäldern ragen, eingeschlagen. Wir Deutschen würde vor Demut den Boden küssen, sollten wir jemals so tolles, übergreifendes Internet haben, wie diese Inselwelten. Wir sind tief beeindruckt. Auf der einen Seite leben die Mensch in ihren Gemeinschaften wie vor hunderten von Jahren, auf der anderen sind sie mit der Welt verbunden. Ja, was mich auch beeindruckt ist, wie die, die ich kennengelernt habe, damit umgehen. Sie nutzen das World Wide Net, doch sie sind zufrieden, wie sie leben. Es erscheint zumindest so.

SY Moana und SY Manaia hoffen auf ein besseres Wetterfenster und warten noch ein paar Tage, bevor auch sie weiter Richtung Solomon Islands segeln. Auf der Insel Ndendo im Ort Lata wollen wir ein klarieren.

 

Jedoch haben wir nun Dauerregen, müssen so hart an den Wind und haben mit 1–2 sm Abdrift zu kämpfen. Am zweiten Tag geben wir generft auf und entschließen uns Ndendo auszulassen und direkt nach Honiara zu segeln, um dort einzuklarieren. Solche chaotischen Wellen, mit solcher Abfrift, haben wir noch nicht erlebt. Dabei löst das eine Gewitter das nächste ab. Unser Kochtopf wird mit wichtigen Backups, wie GPS, bestückt und als Faradayscher Käfig genutzt. Dieser Zustand ist nach 3 langen Tagen schlagartig vorbei. Es setzt eine lange Flaute ein.

 

Alle Bewohner von Fiji und Vanuatu haben sich über das diesjährige unbeständige Wetter ungehalten ausgelassen. Zu regnerisch, teils ungewöhnliche Winde.

Was können wir da erwarten.

 

Bei der tagelangen Flaute komme ich endlich wieder zum Putzen des Cockpits und dem Innenleben von Infinity. Sie schämt sich bestimmt schon. Durch die zunehmende Feuchtigkeit, bis zu 80%, klebt alles und Schimmelpunkte finden an Gardinen, Kleidung, Büchern und vielem mehr Gefallen. Auf Grund des häufigen Regens koche ich häufiger bei geschlossenen Luken, so verbinden sich Fett, Staub und Feuchtigkeit zu einer klebrigen Masse, die Schubladen und Schiebeschaps nur noch mit Tricks oder mit Gewalt öffnen lassen.

 

Torstens Geburtstagsgeschenk besteht aus meiner Einwilligung die kleine Fock abzuriggen, zusammenzulegen, einzusacken und als großes Monster in der Bugkabine zu deponieren. So was hatten wir noch nie während des Segeln gemacht. Lange hab ich mich dagegen gewährt. Es geht eigentlich recht gut, nur der kleine Zeh vom Skipper war wieder im Weg und bleibt an einer Reffleinen Rolle hängen. Viel Blut an Segel und Teak. Abends legen wir Infinity bei, so dass wir gemütlich am Tisch das Geburtstagsmahl, gebratene Würstchen, Gemüse und Bratkartoffeln, samt 2 Dosen Bier, genießen können. Damit hat der Skipper einen schönen Geburtstag gehabt.

Nach neun Tagen, am 17. November, mehr motorend als segelnd, erreichen wir die Insel Guadalcanal und laufen in den Hafen von Honiara ein. Über die Hauptstadt der Salomonen wird in Seglerkreisen wenig Gutes berichtet. Alles was im Cockpit und an Deck nicht gegen Diebstahl gesichert werden kann; ab damit ins Innere der Yacht. Diebstähle seien an der Tagesordnung. Nun gut, wir werden uns vorbereiten. Sogar die Alarmanlage hat Torsten heraus gekramt, welche uns schon auf Tahiti im Yachthafen von Papeete gute Dienste geleistet hat.

 

Beim Anker fallen sehen wir direkt voraus den Anlagesteg vom Point Cruz Yacht Club. Allerdings ist dieser zum Anlegen mit dem Dinghi nur beim höchsten Wasserstand möglich. Und dann ist es immer noch eine Kletterei heil auf den Steg zu kommen.

 

Links vom Strand des Yachtclubs herrscht ein buntes Treiben. Fünfzig oder mehr knallbunte GFK Boote mit Außenborder, mit Fahnen geschmückt, haben Massen von Einheimischen um sich versammelt. Die wenigen Plätze unter den bunten Sonnenschirmen sind heiß begehrt. Wie ich später erfahre, ist dies der Bootsstopp. Wie in der Stadt Busse auf Winken stoppen, warten die Solomonen hier laut lamentierend und diskutierend, auf den Transport auf die Inseln um Honiara herum.

 

Was uns beide voll abschreckt ist der Dreck, welcher im Wasser treibt und 30 bis 50 cm angeschwemmt und aufgetürmt über mehrere Meter breit am Strand liegt. Alles was Menschen einmal benötigt haben oder auch nicht, scheint ins Wasser entsorgt zu werden. Von Einwegartikeln, PEP Flaschen, Glasflaschen, Knochen, Fischgräten, einfach alles. Es ist voll eklig zwischen all dem Unrat ins Wasser zu steigen, um unser Dinghi an den Strand zu tragen. Der einzige Grund es vor dem Yacht Club zu deponieren ist, dass es dort bewacht wird. Die nächsten Male machen wir es am Kai des Cafe`s Breakwater fest. Ich hab Angst mir sonst etwas Ungesundes einzufangen.

Weder vor Anker zu liegen, noch ins Zentrum zu gehen, ist hier ein Vergnügen. Überall sehe ich rote dicke Spritzer auf dem Boden. Wie kann jemand so viel Blut verlieren? Ein Unfall? Ist eine Schlägerei vorausgegangen? Nein, fast alle Honiarar kauen Bethelnüsse. Beim Kauen werden Stoffe freigesetzt, die den Speichel, die Schleimhäute und Zähne rot färben. Neben einer beruhigenden, anregenden und appetithemmenden Wirkung, wird der Speichelfluss angeregt. Dadurch sind die Konsumenten ewig am Spucken. Dies tun sie überall ohne Hemmungen.

Die Nebenstraßen sind mit platt getretenen PEP Colaflaschen, Wasserflaschen, Sonstwas für Flaschen, Getränkedosen und Sonstigem so sehr verschmutzt, dass der Untergrund kaum sichtbar ist. Coca Cola lässt grüßen. Es ist eine Frechheit, dass diese Firmen nicht zur Rücknahme der PEP Flaschen verpflichtet werden.

 

Zuerst kaufen wir uns eine SIM Karte. Danach, beim Zoll und der Biosecurity geht die Einklarierung locker und nett zu. Nach dem Papierkram nehmen wir die drei Beamten mit auf Infinity. Die Beamten finden alles super. Nach dem Lift zurück ans Ufer wird bei uns der Sonnenuntergang mit einem Sundowner eingeläutet.

 

Am nächsten Tag gehen wir früh zur Immigration und bekommen nach Zahlung von 1000SBD/118€ ein Zertifikat, welches besagt, dass wir die Salomonen 30 Tage besegeln und betreten dürfen.

 

China engagiert sich stark in den Salomonen. Die meisten Geschäfte werden von Chinesen betrieben. Hinter den Kassen sitzen die Chefs wie kleine weiße Buddhas auf 1,50m hohen Stühlen, manchmal mit nacktem Oberkörper, und haben alles im Blick. Die Läden sind so vollgestopft, dass es leicht wäre etwas zu zertreten, da heißt es aufpassen. Chef entdeckt uns und strahlt: „Was möchtet ihr? Hier bekommt ihr alles!!“ Wir verhandeln und bekommen einen guten Preis für zwei je 20l Kanister zum Diesel nachtanken.

Die Hauptstraße ist ellenlang, ein Shop neben dem andern. Plötzlich ein Geschrei. Torsten hat einen jungen Salomonen am Schlafittchen und brüllt ihn wütend an: „Das machst du nicht nochmal!!! Ist das klar!!“ Dann bückt er sich und hebt den Schlüssel zu Infinity`s Niedergang auf. Der Typ hat meinem Skipper doch wirklich in die Hosentasche gegriffen und wollte das Diebesgut gerade an einen Mittelsmann weitergeben. Sind wir vielleicht schon auf Infinity observiert worden? Sollte der Schlüssel gezielt gestohlen werden, um dann einzubrechen, während wir noch beim Einkaufen waren? Wer weiß…....Aber nicht mit meinem Skipper!!!!

 

Noch schnell auf dem Gemüsemarkt und Fischmarkt einkaufen, dann Bier besorgen und ab geht’s aufs Schiff. Torsten filetiert den Bonito und ich bereite das Essen vor. Wir haben den Schweden, der neben uns an einer Mooring liegt, zum Dinner eingeladen. Ein Dankeschön für die beiden Kanister, die er uns zum Diesel nachtanken geliehen hat. Mit ihm und seinem Freund aus Alaska war es ein schöner informativer Abend.

 

Vor unserer Abreise haben wir einen Großeinkauf im Bulks Supermarkt gemacht, ein Taxi befüllt und uns direkt ans Dinghi fahren lassen. Noch schnell im Nambawan Meat gefrorenes Fleisch aus Australien und Wein im Dutyfree ohne Lizenz gekauft, dann zum Yacht Club, wo Torsten schon mit Bier in der Hand auf mich wartet. Der Besuch abends im Japanischem Restaurant war leider sehr mäßig, trotz vieler fünf Sterne Bewertungen – reingefallen, so was gibt es.

 

Am Dienstag, den 22. November, kaufe ich früh morgens noch frisches Obst und Gemüse, dann segeln wir endlich weiter. Die See ist so ruhig, dass ich während des Segeln/Motorens bis zur Ankunft an unserem Übernachtankerplatzes das Fleisch zubereiten und in Gläser einkochen kann. Um 13:00 erleben wir ein Seebeben (siehe Segeltag 29).

Auch den nächsten Tag können wir bis zum Abend gut segeln. Bei so einer glatten See entschließe ich mich die Wäsche zu waschen, die ich eigentlich hätte in Honiara waschen lassen wollen. Leider gab es keine Möglichkeit, außer in einem Hotel zu Horrorpreisen.

 

Der Wind ist voll eingeschlafen. Wir motoren über Nacht zum „Schnitzer Ankerplatz“. Hier liegen wir zwischen den kleinen Inseln Tampavevae und Salihulumu Island in der Kolo Lagoon. Es paddeln gleich einige einheimische Schnitzkünstler in ihren Holzkanus vorbei. Einer möchte bei sich an Land alle Künstler versammeln, so dass wir uns deren Kunstwerke anschauen können. Wir machen für morgen einen Termin. Beim nächsten tausche 1 Dose Corned Beef gegen ein Bund Bananen. Wieder einer bringt 10 Eier vorbei. Ich handel den Preis von 50 SBD auf 20 SBD herunter, weil ich eigentlich mit Eiern noch sehr gut bestückt bin. Wenn jemand zum Handeln vorbei kommt, lässt er auch nicht locker. Ich fühle mich jedenfalls immer genötigt zu tauschen oder zu kaufen. Da die meisten Preisvorstellungen absolut zu hoch geschraubt sind, ziehen sich die Verhandlungen über lange Zeit hin. Danach kommt ein „Vertreter der Kommune“, der auf Zahlung von Ankergeld besteht. Unser Bargeld geht rapide zur Neige, da ich mit solchen Ausgaben absolut nicht gerechnet habe. Wir einigen uns auf 200 SBD (23,50€) plus einem Päckchen Zucker. Dafür dürfen wir hier solange liegen, wie wir wollen und auch am Hausriff schnorcheln. Wie soll das bloß weiter gehen?

 

Ja, und den nächsten Morgen mache ich einen Covid Test, da sich mein Halsweh über Nacht zu einer schlimmen Sache entwickelt hat. Resultat: POSITIV.

Einem vorbeikommenden „Händler“ erklären wir die Situation und bitten ihn, seinen Kollegen mitzuteilen, dass wir erst wieder nach dem Freitesten Kontakt aufnehmen werden. So ist dass, hab ich mich in dem Decknest Honiaro irgendwo mit Covid infiziert und nun auch meinen Skipper angesteckt.

 

Zum Auskurieren unserer Infektionen liegen wir hier sehr schön, ruhig und einsam. Torsten nimmt seine Infektion, die ich ihm verpasst habe, recht locker. Glücklicherweise sind seine Symtome von geringer Natur, was wohl daran liegt, dass er Mitte März, vor unserem Abflug nach Australien, eine fette Covid Infektion hatte. 

Wie schon angedeutet, hat uns Honiaro beiden nicht gefallen. Neben dem Dreck sind die Menschen dort nicht so aufgeschlossen und freundlich, eher verstohlen. Was ich über den sozialen Stand der Mädchen und Frauen gelesen habe, gefällt mir auch nicht.

 

Im Falle einer Ehe wird ein gewisser Betrag in Muschelgeld, vielleicht in den Städten auch Bargeld, das konnte ich nicht herausbekommen, von den Eltern der Braut bestimmt. Der Betrag ist jeweils vom Status und Vermögen der Familie des Bräutigams abhängt. Das Muschelgeld ist nicht in Geld zu messen. Es handelt sich hierbei um einen kulturellen Wert, der eher in Respekt als Maßeinheit gesehen wird. Einige Gruppen fertigen diese Ketten aus seltenen Muscheln, Schneckenhäusern oder sogar kostbaren Vogelfedern an. Teilweise gibt es sogar spezialisierte Handwerker, deren Arbeit nur in der Herstellung dieser Kostbarkeiten besteht und somit einen kulturellen Sonderstatus innerhalb der indigenen Gemeinschaften einnimmt. Man muss allerdings bedenken, dass das Zahlen des Brautpreises, den man für die Frau gezahlt hat, so etwas wie einen Besitz darstellt über den man frei verfügen kann. Das Muschelgeld führt je nachdem auch dazu, dass eine Frau als Objekt oder Besitz gehandelt werden kann. Wenn der Ehemann sich der Frau schlecht benimmt oder häusliche Gewalt anwendet und die Dame in ihr Heimatdorf flieht, um Schutz zu suchen, kann man davon ausgehen, dass der Ehemann seinen „Besitz“ einfordern kommt und es schon fast als Diebstahl ansieht, wenn die Ehefrau nicht zurückkehrt. Dies führt dann schnell zu Clan-Streitigkeiten.

Falls durch Fremdgehen Ehebruch begangen wird, dient das Muschelgeld als Kompensationszahlung für den Ehemann. Dabei kann der verlangte Betrag weit über das Maß des Brautgelds hinausgehen und sogar als Druckmittel eingesetzt werden. Wer sich nun Gedanken über Ehebruch bzw. Fremdgehen gemacht hat, sollte wissen, dass Frauen in diesem Kulturraum stark unterdrückt werden und sie beinahe mundtot gemacht werden. Wenn ein Mann etwas sagt, so „spuren“ die Frauen oft. Das Ergebnis dieses Verhaltens stellt sich oft so dar, dass fremde Männer oder sogar Verwandte den Frauen befehlen sich ihnen hinzugeben und nicht damit rechnen müssen Widerworte zu erhalten, was wiederum das Selbstbild oder das beschädigte Selbstbewusstsein der Frauen wiederspiegelt. (2019/ Missio hilft)

So sind Misshandlungen von Frauen und Mädchen immer noch voll an der Tagesordnung. Es sollen immer noch 73% der Salomonen, Männer und Frauen, der Meinung sein, dass körperliche Züchtigung voll in Ordnung sei, um eine Frau wieder in die Spur zu bringen. Ehrlich, da dreht sich mir der Magen um!!!

1886 nahm sich das Deutsche Reich auch einen Kuchen von den Übersee Besitztümern und erhielt den Nordteil der Salomonen Inseln, nämlich die Inseln Choiseul, Santa Isabel und Bougainville. Schon 1899 mauschelte Deutschland mit England und tauschte Choiseul und Santa Isabel gegen Westsamoa. Bougainville kam später zu Deutsch-Neu Guinea und wurde ab 1918 von Australien verwaltet.

Die Gewässer um die Salomon Islands sind voll mit Kriegsgeräten aus dem Pazifikkrieg, der mit dem Einmarsch Japans in China 1937 startete und im Pazifik ausuferte. USA und die Alliierten bekämpften Japan auch auf den Inselstaaten Vanuatu, Salomonen und Papua Neuguinea. Der Pazifikkrieg endete mit dem Abwurf der Atombomben durch die USA in Hiroshima und Nagasaki. Das ist doch traumatisch.

Danach war es viel zu kostspielig das ganze Kriegsgerät wieder in die Heimat zu holen. So wurden Rampen gebaut und das Kriegsgerät in den Pazifik befördert. Dazu kommen die unzähligen gesunkenen Flugzeuge und Schiffe als Opfer des Krieges. Diese Geräte sind inzwischen mit Korallen aller Art bewachsen und die größte Attraktion für Taucher und Schnorchler.

Torsten und ich haben beide, unabhängig voneinander, ein unangenehmes, ja ein bedrückendes Gefühl, seit wir in Honiara angekommen sind. Können solch schlimme kriegerische Gewalttaten unsichtbar unser Gemüt beeinflussen? Oder liegt es an dem Schmutz in Honiara? Oder unseren Erfahrungen? Vielleicht an allem.

Es gab November 2021 bürgerkriegsähnliche Unruhen, die mit Hilfe Australiens gestoppt wurden. Im Frühjahr 2022 hat die salomonische Regierung mit China ein Sicherheitsabkommen abgeschlossen. Dabei ist die Taiwan Anerkennung, die 1983 zwischen Salomonen und Taiwan unterzeichnet wurde, natürlich revidiert worden. Es tut sich etwas im „Paradies“.

Seit dem 24. November liegen wir nun in der sehr ruhigen Kolo Lagoon, haben unsere Covid Infektion gut überwunden und werden heute, am Sonntag, den 4. Dezember, die Ausstellung der Schnitzer besuchen.

Wee Wee, die Frau von John Paul, hat die Künstler eingeladen ihre Schnitzereien anzubieten. Dieses Zusammentreffen findet auf Salihulumu Island statt, wo 12 Künstler, die von verschiedenen kleinen Inseln kommen, ihre Holzwerke am Boden, auf Matten aufgebaut, anbieten. Motive aus dem Meer, Masken, Schalen, Salatbestecke, alles kunstvoll verziert, mit geschliffenen Muschelstücken und Holzintarsienarbeiten. Wir entscheiden uns für zwei Schalen, eine aus dem Holz eines Kokosnuss Baums, sowie ein Salatbesteck.

Wir sind wirklich beeindruckt von den Leuten hier. Von Anfang an keine nervenden Leute in Einbäumen, die Schnitzereien anbieten, alle sehr zurückhaltend und überhaupt nicht aufdringlich. Die drei Künstler besuchen uns gemeinsam auf Infinity. Wir handeln zuerst den Preis für das jeweilige Kunstwerk aus. Super, dass US$ genehm sind. Die Verhandlungsangebote liegen bei zum Beispiel bei 150 US$ für eine Schale. Fair verhandelt einigen wir uns bei 55 US$. Die Schnitzer sind nun aber auch nicht abgeneigt einen Teil der US$ wieder im Tausch der von uns aufgebauten Teile zurück zu handeln. So wandern Sonnenbrillen, Bettys Riesenkochtopf, Lesebrillen, Parfüm Proben, zwei Duschvorhänge, eine Festmacher Leine, ein glitzernder Tintenfisch Köder aus Silikon und sonstige Kleinigkeiten die Besitzer und ein großer Teil des Geldes somit wieder an uns zurück. Zum Schluss sind alle Beteiligten happy. Wir konnten viele überflüssigen Gegenstände abgeben und haben schöne Erinnerungsstücke einhandeln können. Auf diese zwei schönen, lustigen Stunden möchten wir auch nicht verzichten.

Es ist schon ein mulmiges Gefühl schnorcheln zu gehen, mit dem Wissen, Krokodile könnten dich beobachten. Torsten, im Dinghi stehend, wacht die ganze Zeit über mich, aber so richtig entspannen kann ich mich nicht.

Bevor wir weiterziehen, besuche ich zum Abschied Wee Wee, ihre 20jährige Tochter Samantha und den jüngsten Sohn John junior. Mit einigen T-Shirts bedanke ich mich für die nette Aufnahme in der Bucht und die Versorgung mit Früchten. Die fünf riesigen Trinkkokosnüsse, die wir als Dankeschön bekommen, müssen wir gemeinsam zum Dinghi tragen.

Da auch hier eine Lehrerin in der Familie ist, stelle ich Samantha und Wee Wee das „Days For Girls Set“ vor und bitte Wee Wee ihrer Cousine, der Lehrerin, die Ziele der Non Profit Organization zu erläutern, bzw. mich per Mail anzuschreiben.

Unser Eindruck von den Solomonen hat sich sehr zu Besseren entwickelt.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman