Abschied von den Salomonen - Neugierig auf Papua Neu Guinea

Kolumne 54 - Abschied von den Salomonen - Neugierig auf Papua Neu Guinea

 

Die Marovo-Lagune in den Gewässern der Salomonen ist die längste Salzwasserlagune der Welt. Sie liegt auf der Ostseite der großen Vulkaninseln Vangunu und New Georgia. Mehr als 100 Inselchen, meist unbewohnt, liegen in der Lagune – unter anderem auch die Uepi Insel mit dem Uepi Resort.

 

Uepi Island ist eine Barriereriff-Insel, umrandet von einem Saumriff und Sandstrand, warmes Wasser in der Morovo Lagune auf der einen Seite und den 2000m tiefen Pazifik auf der anderen Seite. Die Insel ist etwa 2,5km lang und 300m breit, mit tropischem Regenwald bedeckt, der von Wanderwegen durchzogen ist. Außer dem Uepi Resort gibt es kein Dorf auf dieser Insel.

Meine Intension das Uepi Resort, das nur 25sm entfernt liegt, zu besuchen, ist, dass wir nahezu keine Salomonen Dollar mehr haben. Die einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen, ist Gizo. Die Hauptstadt im Western Bezirk PNG`s, liegt mehrere Tagesetappen entfernt. Deshalb habe ich, während unserer selbstauferlegten Corona Quarantäne, die wir in der Kolon Lagoon angenehm und ruhig verbracht haben, über Mail mit dem Uepi Resort kommuniziert. Wir können dort mit VISA bezahlen und bei Bedarf auch etwas Bargeld bekommen. Bei so positiven, netten Informationen machen wir uns umgehend auf den Weg. Dies ist auch die erste Route, die wir ohne Tracks von anderen Seglern und ohne genaue Seekarte erkunden. Die einzige Hilfe sind die von Tosten herunter geladenen Satellitenfotos, die dann echt sehr helfen.

Sobald der Anker vor dem Resort gefallen ist und wir unseren negativen Coronatest vorgezeigt haben, heißt uns Jason, der mit seiner Familie das Resort leitet, willkommen. Er lädt uns auf die Insel ein und macht gleich einen Rundgang mit uns. Wir dürfen uns frei bewegen, schnorcheln, Drift schnorcheln und am Dinner teilnehmen. Nur von den Bungalows der Gäste sollen wir uns fernhalten – Privatsphäre! - Alles total locker.

Das Drift schnorcheln ist der Hit. Endlich ohne Angst vor Krokodilen schnorcheln und schwimmen. Die Korallen und Fischvielfalt sind beeindruckend. Das Buffet am Abend ist sehr gut. Wir haben mit Jason, seiner Mutter Jill und den Gästen sehr nette Gespräche. Die allermeisten Gäste sind Wiederholungstäter und schwärmen immer noch.

 

Nach vier entspannten Tagen mit täglichem Schnorcheln, Infinitys Unterwasserschiff reinigen, Törnplanung, gut essen und trinken, machen wir uns gestärkt in Tagesetappen auf nach Taro um dort auszuklarieren.

Neugierig auf Papua Neu Guinea

PNG wird durchzogen von einem etwa 200 Kilometer breiten Gebirge, das von steilen Tälern und wenig zugänglichen Ebenen geprägt ist. Durch diese Abgeschiedenheit hatten Dörfer meist nicht mehr als 300 Einwohner und es haben sich so über 800 Sprachen entwickelt. Erst mit der Entwicklung des Pidgin können sich alle Einwohner problemlos unterhalten. Auf der Insel New Britain existiert eine weitere Sprache aus Pidgin und vielen deutschen Wörtern. Sie wird wohl auch noch in der früheren Hauptstadt Rabaul und Umgebung gesprochen.

Das Deutsche Reich hatte einige Inseln von 1899 bis zum 1. Weltkrieg 1914 in dieser Region okkupiert. Deutsche Bezeichnungen für Orte, Bezirke, Namen und allgemeine Ausdrücke sind immer noch zu lesen und zu hören.

Wir haben einige Wörter bei der Unterhaltung mit Einwohnern der Inseln als gleich bedeutend in deutsch erkannt. Zum Beispiel bedeutet „Haus“ auch in PNG „Haus“, „Lange hoes“ bedeutet „Lange Hose“.

 

Papua Neu Guinea als Segelziel wurde in Berichten und von Seglern, die wir befragt haben, als zu gefährlich geschildert. Schmutzig, gewalttätige Banden, den Rascals, Diebstähle, bis hin zu körperlicher Gewalt. Auf all dies sollen wir gefasst sein. Nun gut, wir haben aber auch von der Schönheit und den freundlichen Menschen auf den kleinen Inseln gelesen. Da wir keine Ewigkeiten in PNG verbringen können, entscheiden wir uns auf der teilautonomen Insel Bourgainville im Ort Buka einzuklarieren und dann kleinere Inseln, nördlich von Bourgainville und östlich von New Ireland, zu besuchen.

Den ganzen Tag kommen die Kinder, meist zu dritt in ihren Holzkanus und handeln, zuerst schüchtern, dann aber doch immer begeisterter. Einige der Händler sind erst sechs Jahre, die kleinen Geschwister manchmal erst drei Jahre alt. Sie reichen stolz ein Ei und nehmen jeweils einen Keks dafür strahlend entgegen. Größere Kinder handeln richtig. Sie bringen frische Eier, Salat, Auberginen, Lauch, Bohnen, Orangen … zum Tauschen. Heute sind Reis und Shorts Objekte der Begierde. Je nach Menge der angebotenen Handelsware fülle ich je 3-4 Tassen Reis in Zippbeutel ab. Jessica, 16 Jahre alt, kommt oft mit angepaddelt, übersetzt und beaufsichtigt die Kids. Manchmal frage ich sie, was der Handelswunsch sei, da einige Kids so schüchtern sind oder kaum englisch sprechen? Sie strahlen uns mit großen Augen an, aber trauen sich nicht zu handeln. Andere sind clever. Sie geben zuerst nur vier Eier, schließen den Handel ab. Danach zaubern sie weitere Eier aus ihren Hosentaschen oder unter dem Sitz des Kanus Gemüse hervor. Erneut geht es los mit Verhandlungen. Nachdem uns Reis und Short als Handelsware ausgegangen sind, biete ich Mehl, Zucker, T-shirts, einfach alles, was wir nicht mehr benötigen, an. Erst kurz vor dem Dunkelwerden ebben die Handelsbeziehungen ab.

Heute, am 24. Dezember, habe ich mein Kajak aufgebaut. Die ganze Kanu Gemeinschaft ist begeistert, als wir eine Wettfahrt machen. Mit Konstant, einem Erwachsenen, tausche ich mein Kajak gegen sein Holzkanu. Ich finde es, wider erwarten, ganz einfach zu steuern. Konstant ist auch begeistert von meinem aufblasbaren Teil. Und die Kinder jubeln und schreien….

 

Lorenz, ein Mann in den Fünfzigern, hält bei uns auf dem Weg zu seinem Garten. Die Gärten liegen immer abgelegen von den Dörfern, weil um die Dörfer herum Mangroven wachsen. Die bessere Erde sei auf der anderen Seite der Insel, meint Lorenz.

 

Morgens und abends sind meist Frauen, manchmal mit Babys oder Kleinkindern in ihren Holzkanus, um uns herum und fischen. Es werden Minifische auf Haken gestülpt und die Sehne geschickt geschleudert. Die Beute ist so um die 10-15cm lang. Nach einem Biss in den Kopf landet der Fisch, bei den anderen, auf dem Boden des Kanus. Manchmal kommen die Fischerinnen vorbei und bieten uns die Beute zum Tausch an. Neee, sind uns zu klein. Lorenz verspricht uns Hummer oder einen kleinen Thun vorbei zu bringen, falls er etwas speert und die Haie ihm die Beute nicht stehlen.

 

Nun hab ich endgültig genug Kürbisse, Auberginen, und Bananen. Noch ein paar Mini Paprika und lange Bohnen, dann gehen unsere Tauschobjekte zur Neige. Wir haben zwar noch etwas Kleidung, Reis, Mehl, Zucker und Schulhefte, jedoch müssen diese Dinge für die nächsten Inseln reichen.

Nachmittags, am 24. Dezember, schauen wir uns das Dorf an. Die Kinder werden von den Eltern dazu angehalten uns zu begleiten. Foto 11, 12 Das ist wieder eine Gaudi. Mehr als ein Dutzend Kids hinter und neben uns. Zuerst schüchtern und staunend, dann schreiend und lachend. Wir gehen wirklich quer durch die Gärten, direkt an den Häusern und Hütten vorbei. Foto 13 Keiner nimmt uns das übel. Alle kommen freundlich auf uns zu, wollen wissen woher wir kommen. Meist endet das Gespräch dann beim Fußball und der Enttäuschung, dass Deutschland soooo schlecht gespielt hat.

Am 25. Dezember, morgens früh um 7.00, kommt Lorent an gepaddelt, um sich zu verabschieden. Wir sind ganz berührt und Torsten opfert eine seiner Caps. Stolz landet diese gleich auf seinem Kopf. Foto 15 Kurz darauf kommt Samuel mit einem selbst gepflückten Blumenstrauß vorbei. Natürlich heißt es da auch wieder ein Geschenk zurück zu geben. Der Ikea Metallbecher wird von Samuel skeptisch angenommen und er fragt, ob wir für ihn nicht noch eine Sonnenbrille hätten. Wir einigen uns auf eine Lesebrille. Ach ja, und die wartenden Kids, mit denen wir schon gehandelt haben, würden sich so über eine Schwimm-/Tauchbrille freuen. Torsten hatte dem Leon seine letzte gegeben, weil dieser beim Anlegen geholfen und auf das Dinghi aufgepasst hat, nach dem Motto: Wer mitdenkt wird belohnt.

 

Nun geht’s aber los Richtung Pinipel Island. Auch diese Insel gehört, wie Nissan Island, zu den Green Islands.

Nach einem schönen Segeltag motoren wir am Nachmittag durch den aufgewühlten Pass. Es fühlt sich recht turbulent, wie in einer Waschmaschine, an. Doch mit den Satellitenfotos, die Torsten herunter geladen hat, der Garmin Seekarte und Skipper im Ausguck, geht es sicher und mit Speed hindurch. Der Anker fällt nahe vor dem Riff, welches ungefähr 1sm der Insel vorgelagert ist, auf 23m. Wir liegen etwas schwellig, aber sicher. Und ehrlich - was für eine Traumkulisse.

 

Mit dem Kajak paddeln wir zur Insel, stellen uns dem Chief Andrew vor und übergeben ein kleines Geschenk. Er erlaubt uns zu ankern, zu schnorcheln, diese und die kleine Insel gegenüber zu besuchen. So ein gut organisiertes, sauberes Dorf, wie auf Pinipel haben wir noch nicht gesehen. Besondere Freude ist es zu hören, dass keine Krokodile im Atoll leben. Ach ja, Haie und Malaria gebe es, sagt Andrew charmant.

Daraufhin kann ich nicht anders. Rein ins Wasser und schnorcheln. Viele Fische schwimmen in gebührendem Abstand um mich herum. Sie sind sehr scheu, da sie gespeert werden.  Einen wunderschönen Unterwassergarten mit Riesenmuscheln habe ich entdeckt. Sie setzen sich bereits als Larve in eine Riffspalte und bleiben da ihr Leben lang. Die Muschel wird bis zu 300 Kilo schwer und ist so mit dem Riff verwachsen, das Stürme ihr kaum was anhaben können. Nur der Mensch kann sie herausbrechen und verspeisen. Ich bin überrascht, als ich Andrew von meiner Entdeckung erzähle, und er erklärt, dass seine Inselgemeinschaft ganze Unterwassergärten mit ähnlichen, schneller wachsenden Muscheln kultivieren und als Nahrung nutzen. 

Chief Andrew lädt uns für übermorgen, den 28.Dezember, zum Weihnachtsfest ein. Der 24. und 25. Dezember wird in den Familien gefeiert. Jedes Jahr am 28. zelebrieren die drei Dörfer gemeinsam ein Weihnachtsfest für die Kinder.

 

 

Jährlich wiederkehrendes Thema dieses Dorfes ist der Kindermord in Bethlehem. In der Weihnachtsgeschichte wird der Mord aller männlichen Kleinkinder in Bethlehem, die von König Herodes angeordnet worden war, um den neugeborenen König der Juden, Jesus von Nazaret, zu beseitigen. Ob die Geschichte sich nun so real abgespielt hat, ist unwichtig. Die Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit, die den Kindern damit zuteil wird, ist einfach toll.

Noch abends am 27. kommt der Lehrer der Schule extra mit einer Einladung und Programm für das morgige Weihnachtsfest ans Boot. Wir sind natürlich, wie gebeten, um 6.00 morgens vor Ort. Da alle noch ziemlich verschlafen sind und Chief Andrew noch nicht vor Ort ist, werden wir bestens von einigen Familienangehörigen unterhalten. Nach 2 Stunden kommen Chief Andrew und seine Frau. Er musste nach seinen Schweinen schauen, wird uns gesagt.

 

Erst um 10.00 eröffnen die jeweiligen Pastoren aus den drei Dörfern der Insel, in der voll besetzten, zu drei Seiten offenen Kirche, die Predigt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder der Insel. König Herodes wird als übles Beispiel für Menschen auf der ganzen Welt dargestellt, die Kinder erniedrigen, beherrschen und töten. Dabei werden die Eltern und Familien immer wieder angehalten sich den Kindern anzunehmen und sie zu lieben und sich nicht in einen Herodes zu verwandeln.

Chief Andrew bittet uns auf die Bühne, stellt uns vor und zeigt auf die Säcke mit unseren Geschenken, sowie die beiden Schokoladenkuchen, die ich gebackenen habe. Torsten bedankt sich in seiner Rede und nach weiteren Ansprachen der wichtigen Bewohner dürfen die 3 Dörfer ihre Vorführungen zeigen.

 

Es ist eine Freude mit anzusehen wie locker das Fest in den Vorführungen genommen wird. Die ernste Botschaft, die Sorge um das Wohlergehen der Kinder, blinzelt aber immer wieder durch.

Wir haben uns vor dem gemeinsamen Weihnachtsfest mit Andrew über viele politische und gesellschaftliche Themen unterhalten. Auf der Insel gibt es drei Chiefs, wobei Andrew der Hauptchief, der „King“ ist. Der Rang eines Chiefs wird auf der halbautonomen Insel Bougainville und den dazu gehörigen Inseln vererbt. Allerdings muss jeder Nachfolger seine Führungskraft beweisen. Während der britischen Kolonialzeit wurde dem Hauptchief ein Spazierstock mit einer Krone drauf geschenkt und dieser Stock dann an alle Nachfolger weiter gegeben. Auf Grund des Stocks mit der Krone hat sich die Bezeichnung „King“ für alle Hauptchiefs durchgesetzt.

Andrew ist sehr gebildet und weiß viel über die Geschichte seines Landes. Ich frage ihn, ob die Besetzung der Inseln durch Deutschland von 1899 bis 1914 einen negativen Eindruck hinterlassen habe. Er meint, dass die Deutschen viel Gutes in Organisation und Technik hinterlassen hätten. Ja, er lacht, ein Deutscher hätte ihm vor Jahren ein Lied beigebracht und singt: „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus, Städtele hinaus….“ Wir singen den Refraing mit, um dann zu passen, während er den gesamten Text kennt.

 

Die umweltpolitischen Probleme bedrücken ihn, mit der Ignoranz der reichen Länder kommt er nicht klar. Die Erhöhung des Meeresspiegels betrifft seine Insel jetzt schon besonders. In den letzten 30 Jahren wurde der Insel ein Radius von bis zu 1 km vom Meer genommen. Durch den Anstieg des Meeresspiegels ist der Salzgehalt im Oberflächenwasser gestiegen. Das Salz sammelt sich im einst so fruchtbaren Boden, wodurch nicht genug Ernte produziert wird. Andrew berichtet, dass Mahlzeiten manchmal gestrichen werden müssen und er dabei ist, einen Weg zur Geburtenkontrolle zu finden.

Torsten entpuppt sich nun auch als Botschafter von „Days for Girls“ und stellt die Verbindung zu mir her. Ich bin begeistert wie positiv Andrew die Ziele der Neuseeländischen „Non Profit Organisation“ aufnimmt. Ruck zuck ruft er sieben junge Frauen, mit denen ich etwas abseits vom Weihnachtstrubel einen Kreis bilde, und die Vorteile des „Days for Girls“ Bags, also des umweltfreundlichen, hygienischen Menstruation Sets erkläre und auf die Möglichkeit selbstbestimmt den Menstruationskalender zu führen und die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus zu berechnen. Wir machen ein kleines Spiel daraus und zum Schluss sind alle begeistert und wollen sich gegenseitig bei der Berechnung helfen. Selbst zwei Urgroßmütter haben sich lächelnd dem Kreis hinzugesellt.

Am nächsten Morgen gebe ich einem Mädchen, das bei uns vorbei paddelt, Nähmaschinennadeln und Garn mit, da mir gestern eine junge Frau sagte, dass sie eine Nähmaschine habe und weitere Menstruationspads nähen würde, aber Nadeln und Garn fehlen dazu. Ich werde bei Mili, die für Days for Girls in Fidschi wirbt, anregen, Segler zu bitten, weitere Bags in Pinipel vorbeizubringen. Das wäre echte Teamarbeit…

 

Leider habe ich es nicht geschafft, in den Dörfern Einwohner dazu zu bringen mir Muschelgeld, das traditionell zumindest auf kleinen Inseln untereinander noch verwendet wird, zu zeigen. Es wird gebildet aus Muscheln, die vom Riff gesammelt und dann von Hand zu kleinen korallenfarbigen Scheiben bearbeitet werden und mit dekorativen Muscheln und Samen auf ein Seil gefädelt.

Das Muschelgeld wird immer noch für den Kauf von Bräuten, Vieh und anderen Gegenständen zwischen den Inseln verwendet. Die Länge der Kette hat einen bestimmten Handelswert und wandelt sich jedoch immer mehr zum ideellen Wert.

 

Nach dem Abschluss der Feierlichkeiten werden wir zum Essen eingeladen. Geflochtene Körbe aus Bananenblättern sind mit Tarostücken, Bananen, Süßkartoffeln, Schweinefleisch und Hühnerteile, alles im Erdofen gegart, verteilt. Als Teller werden geschnittene Bananenblätter angeboten. Wir, als Gäste bekommen Löffel, ansonsten wird mit den Fingern gegessen.

 

Beide Green Island Inseln haben uns sehr gut gefallen. So gut, das zumindest ich diese spürbare Nähe, die wir erfahren haben, für Tage in mir gespeichert habe und nicht dazu bereit bin, andere kleine Inseln und Dörfer zu besuchen. Ich bin ehrlich gesagt sehr berührt.

 

 

Einige Tage verbringen wir vor dem Nusa Island Retreat gegenüber Kavieng.

Sean und Adlyn, Besitzer des Nusa Island Retreat, haben uns sehr freundlich aufgenommen und uns in jeglicher Form unterstützt. Sean organisiert, dass wir jederzeit von seinen Bootsführern einen Lift von Infinity nach Kavieng bekommen, um die Einkäufe zu tätigen und die Ausklarierung beim Zoll und bei der Biosecurity zu erledigen. Toll, 230l Diesel, die in Seans und unseren Kanistern abgefüllt und in einem Rutsch zu Infinity geliefert werden. Die vier Abende mit den hervorragenden Buffets und interessanten Gespräche werden von uns auch nicht vergessen.

 

Am Sonntag treffen wir uns mit Richard (Tel.71415819), dem Customs Chef in Kavieng, um aus PNG auszuklarieren.

Heute, am 9. Dezember, segeln bzw. motoren wir entspannt und gut vorbereitet mit vollem Dieseltank und gut verproviantiert Richtung Hermit und Ninigo Islands. Die Wettervorhersage macht keine Hoffnung, dass wir viel Wind erwarten können. Spiegelglatt ist der stille Ozean, nur durchbrochen von fliegenden Fischen. Die Wolken und der blaue Himmel spiegeln sich wunderschön auf der spiegelglatten Meeresoberfläche. Ich fühle mich wie in einem Aquarell, alles fließt ineinander. Nichts und niemand um uns herum – nur Weite, Weite, unendliche Weite.

 

Unser Dieselvorrat nimmt wieder stetig ab, vielleicht entscheiden wir morgen, sollten wir wieder nur wenig Wind bekommen, uns mit 1-2kn Richtung Ziel „treiben“ zu lassen.

 

 

Wir werden sehen...

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman