Segeltag 14 - 20 Bitung - Lahad Datu

Tag 14 - 20 Dritte Etappe; sechstes Jahr

 

22.02.2023 Bitung – Lahad Datu 533sm 6Tage 1Std. 10Min.

 

Nach dem Ankern vor Bitung, unserem Ausklarierungsort in Indonesien, machen wir das Dinghi klar und parken es am Jetti der Wasserschutzpolizei. Mit unserer leeren Gasflasche und Werkzeug bewaffnet, stehen wir mit erhobenem Daumen an der Straße. Zwei Mopedfahrer nehmen uns bis zum nächsten Supermarkt mit, wo wir eine Gasflasche kaufen. Auf dem Parkplatz des Supermarktes fülle ich das Gas um. Nebenbei spendieren wir uns und einer Horde lokalen Jungs Eis und üben englisch mit ihnen. Im Gespräch mit Einheimischen wird uns für Montag ein Auto mit Fahrer angeboten, den wir für einen Tag mieten. Ganz sicher sind wir uns nicht, ob er uns zu all unseren Zielen hinbringen wird, denn der gute Mensch spricht, außer OK, kein Wort Englisch.

Tatsächlich hat am nächsten Tag alles gut funktioniert. Während ich ein neues Logbuch ausdrucken und klammern lasse, erledigt Hille die Proviantierung.

Auch die Ausklarierung klappt im Großen und Ganzen recht gut. Lediglich beim Hafenmeister teilt man uns, nach über einer Stunde Wartezeit, mit, dass wir heute nicht bedient werden würden und bitte doch morgen wieder kommen sollen. Nachdem wir alle anderen Papiere so schnell erhalten haben, schenken wir uns den Hafenmeister und sind so

 

um 06:45 Anker aufgegangen

und los gefahren. Bis um ca. 20:30 haben wir Segelwind, dann müssen wir immer wieder den Jockel anschmeißen, den wir erst am 26.02 für 22sm abstellen konnten.

 

27.02.2023

 

Heute können wir 58sm segeln und müssen nur 15sm motoren. Um 24:00h haben wir urplötzlich eine Vielzahl große und kleine Schiffe vor uns. Ein Verkehr wie auf der Autobahn und wir im Querverkehr zwischen durch. Hier machen wir die Wache zu zweit, um heile durch zu kommen. Anschließend fällt Hille um 02:30h völlig erschöpft ins Leebett und ich steuer Infinity durch die größte Anzahl von Fischerbooten, die wir bisher erlebt haben. Auch die Ansteuerung von Lahad Datu in den frühen Morgenstunden hat es in sich. Vielen Fischern, zwei großen Tankern, einem Schlepper und diversen, kurios beleuchteten Ankerliegern muss ich ausweichen. Eine echte Erleichterung, als Hille mich wieder unterstützt. Als um 06:00h die Sonne aufgeht, können wir das Geschehen wieder sicherer verfolgen. Um 07:55h fällt der Anker nach 533sm. Neben uns ankern schon die Australier Sally und Michael mit ihrem Motorboot „Tramp“, die wir beim Ausklarieren in der Immigration in Bitung getroffen haben. Nach dieser kurzen Nacht für uns beide, legen wir uns erst einmal aufs Ohr.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman