Segeltag 33-43 Labuan - Singapur - Port Dickson

Tag 33-43 Dritte Etappe; sechstes Jahr

 

06.04.2023 - 16.04.2023

Labuan – Singapur – Lazarus Beach – Port Dickson

906,7sm     10Tage      4Std.

Wir müssen in Labuan neu einklarieren, was uns nicht bewusst war, da man uns in Lahad Datu sagte, dass wir nur das elektronische „Ship Clerance System“ ausfüllen zu brauchen. Da dieses aber nicht funktioniert hat, gehen wir hier zum Hafenmeister, der es auch nicht schafft, uns mit unseren Daten anzumelden. So greift er auf seine Zugangsdaten zurück und es klappt. Bei der Gelegenheit teilt, er uns mit, dass wir auch zum Zoll und Immigration müssen, was wir uns für den nächsten Tag vornehmen.

Wir haben die Zeit in Labuan genossen und genutzt. Ich hatte im Vorfeld eine Vertretung von Raymarine angeschrieben, ob sie uns bei der Reparatur unseres Autopiloten helfen können. Sie sagten zu, wollten aber von uns eine Bestätigung haben, dass wir 2.400,-MR (500,-€) für Analyse und Reparatur bezahlen müssen. Auf meiner Nachfrage wie teuer es ist, wenn sie die Reparatur nicht durchführen können, blieben noch 1.500,-MR (312,-€) zu zahlen. Da es m.E. nur die Kohlen sein können, und wenn nicht, wird es eh eine Großreparatur, habe ich abgesagt. Wir haben dann den Elektromenschen Benny (MAJU AIRCON & ELETRICAL; Phone: 016-8316221) gefunden, der uns den Motor für 350.-MR (73,-€) gereinigt und neue Kohlen eingebaut hat. Nach dem Einbau und Test in der Marina funktioniert unser Autopilot wieder und wir gehen davon aus, dass er es auch auf hoher See machen wird. Wir durften 2.640sm von Hand steuern und gehen davon aus, dass der Autopilot ab jetzt wieder die Arbeit übernimmt.

Nach der guten Erfahrung haben wir ihm auch noch unseren Ankerwinsch-Antrieb gegeben, um auch hier neue Kohlen einzubauen und den falschen Zusammenbau nach der letzten Reparatur zu korrigieren. Auch das hat sehr gut funktioniert und wir haben zwei große Probleme weniger.

Wir haben beide Golfplätze auf Labuan gespielt. Den Neunlochplatz, der sehr gepflegt und gut ist und den Internationalen Golfplatz, der um Längen besser und eine absolute Herausforderung ist. „Tee off with Mother Nature“ ist das Thema. Die Fairways gehen auf und ab, sind eng, das Rough sehr tief und dazu viel Wasser. Als wir den Platz zum 3. Mal spielen wollten, gab es am Morgen einen wolkenbruchgleichen Regen, so dass wir das Golfen absagen mussten - leider.

Dann haben wir 200l Diesel für 480,-MR (100,-€) inklusive Transport zur Marina bekommen. Ein echtes Schnäppchen, weil uns Mitsegler sagten, dass der Diesel in Malaysia teurer als in Indonesien sei. Dieser Diesel riecht aber nicht so stark wie gewohnt, so dass ich erst zwei Leute von den Polizeibooten neben uns gefragt habe was das für ein Stoff ist. Sie haben den Diesel bestätigt.

Wir waren häufig in Restaurants essen, das Essen war immer lecker und da Labuan eine Duty-free Zone ist, haben wir natürlich unseren Flüssigkeitsvorrat aufgestockt, der auf Null abgesunken war.

Fast nur positive Nachrichten. Einzig das Wetter für die Überfahrt nach Singapur macht uns Sorgen, denn wir wollen nicht gleich wieder den ganzen Sprit verfeuern. Wir hoffen, dass wir am Donnerstag loskönnen.

Die letzten Tage haben wir mit Ludger von der GREEN DUCK (wir hatten uns zuletzt in Französisch-Polynesien getroffen) und seinen beiden Mitreisenden verbracht. Es gab viel zu erzählen und wir hatten viel Spaß.

Da die Marina nicht die sauberste und aufgeräumteste war, haben wir uns hier wieder Kakerlaken eingefangen. Wir sind wieder auf der Jagd.

 

Wir legen am 06.04.2023 um 08:10 ab

und machen uns auf den Weg. Die erste 24 Stunden konnten wir recht gut segeln. Dann verließ uns der Wind und unser Jockel musste wir ran. Zum Glück hatten wir die meiste Zeit Strom mit. Von den 739sm nach Logge haben wir nur 191sm gesegelt und 548sm motort. Deshalb mussten wir einen Zwischenstopp in Port Dickson machen um Diesel und Gas nachzutanken, denn die letzten sieben Tage hat Hille mit unserer Induktionskochplatte gekocht, was so gut geklappt hat, dass sie am liebsten nur noch damit kochen möchte. Dann ist mein Laptop völlig abgekackt und rührt sich überhaupt nicht mehr.

Wir hatten diverse interessante und spannende Momente. Den Ersten als wir das Verkehrstrennungsgebiet vor Singapur gekreuzt haben. Der Plan war vor dem Anfang der „Autobahn“ das Verkehrstrennungsgebiet zu kreuzen. Hier war aber Wildwest und fast kein Durchkommen. Deshalb motorten wir weiter und kreuzen dann in den frühen Morgenstunden die „Autobahn“ im rechten Winkel was recht gut funktioniert hat. Bei Tageslicht sind wir dann an Singapur vorbei bis zum Lazarus Beach, einer sehr schönen Ankerbucht, motort. Wie fast üblich kam nach dem Ankern Wind bis 18kn auf, der für einen 1m hohen Schwell am Ankerplatz sorgte und Infinity wie wild an Ankerkette reißen ließ. So wollten wir die Nacht verbringen, und nahmen um

 

19:20 den Anker wieder auf

um uns auf den Weg nach Rebak zu machen. Nun begann ein echtes Abenteuer. Im Dunkeln zwischen einer Unmenge ankernden Schiffen und sehr viel Schiffsverkehr unseren Weg zu finden. Wir sind recht gut damit fertig geworden, aber nur, weil wir beide im Cockpit waren und wie die Luchse aufgepasst haben. Die Route haben wir dann am rechten Rand des Verkehrstrennungsgebietes fortgesetzt, weil im Bereich des Küstenwasserweges viele Ankerlieger, Fischer und Fischnetze waren. Bedingt durch das viele Motoren ging uns dann der Diesel zur Neige und Zwang uns zu dem Zwischenstopp in Port Dickson. 

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman