Es geht wieder los ...

Kolumne 58 Dezember 2023

Es geht wieder los………

Infinity wartet seit dem 13. Mai 2023 auf dem Hard der Rebak Marina auf uns. Sie hat die Zeit recht gut überstanden. Wir sind am 23. November 2023 auf der Insel Rebak angekommen.

 

Natürlich ist wieder unendlich viel zu erledigen. Diesmal haben wir die Chance genutzt und uns für eine Woche ein Zimmer in dem Rebak Resort gebucht. So können wir nach einem anstrengenden Arbeitstag noch am Pool entspannen und in einem gekühlten Zimmer nächtigen.

Heute ist Weihnachten, der 24.12.2023, 4.Advent, Heiligabend - alles zusammen.

Mein Skipper und ich gönnen uns um 14.00 eine 90 minütige Malay Massage und für mich ein Facial hinterher. So treffen wir uns abends entspannt mit Grete und Leo vom Katamaran Escape zum Sundowner und anschließendem Weihnachtsbüffet.

 

Nach all den langen Arbeitstagen, den Mühen, sind immer noch Sachen zu erledigen, zu reparieren, zu nähen, zu putzen und polieren - endlos. Torsten hat in seinem Bericht ausgiebig die Reparaturen und Instandhaltungen beschrieben. Ich habe mich mächtig darauf konzentriert Infinity innen und außen wieder in neuem Licht erscheinen zu lassen. Meine Nähmaschine ist über vier Tage heiß gelaufen. 

Nach drei Wochen hat Infinity wieder einen Lift ins Wasser bekommen und liegt nun am Steg B 27. Nachdem wir unser Zimmer im Resort auf insgesamt drei Wochen ausgedehnt haben, hat Infinity uns und die knapp 90kg Fluggepäck wieder an Bord genommen.

 

Langsam verlieren auch Hände und Füße die so hartnäckige blaue Farbe. Durch das Abschleifen der blauen Antifouling Farbe hat sich trotz mehrmaligem Schrubben und Abspülen ein feiner blauer Staub niedergelassen, in jedem Winkel finden wir ihn.

Insgesamt fühlen wir uns wieder sehr wohl auf Infinity, wohl wissend, dass wir ein besonderes Leben führen. Dazu tragen natürlich auch die Rebak Marina und das angrenzende Rebak Resort bei. Nach der Arbeit abkühlen im Pool, dann meist gezapftes eiskaltes Bier an der Bar, zum Abschluss Dinner im Restaurant. Und um uns herum immer gut gelaunte, sehr freundliche und hilfsbereite Geister.

Ich bin froh, dass wir diese Saison in Malaysia und Umgebung bleiben. Die letzte Segeltour war für mich sehr hart. Im Juni 2022 sind  wir in Australien/ Bundaberg gestartet, hart am Wind nach Neu Kaledonien, 3 Monate Fidschi war schön, dann über Vanuatu, Salomonen,  Papua Neu Guinea, nur an wenigen Inseln gehalten, immer die Sorge, meine Mutti nicht mehr lebend wieder zu sehen. Unter selbstgemachtem Zeitdruck sind wir durch Indonesien, um den Norden Borneos herum.

In der Marina Koto Kinabalu haben wir uns erholt, um dann nach Reparatur des Autopiloten und des Motors der Ankerwinch auf Labuan, zügig an Singapur vorbei in die Rebak Marina, von wo wir nach Deutschland flogen. Insgesamt 9322sm und 310 Tage in einem Rutsch.

Dankbar bin ich, dass ich noch drei Monate mit meiner Mutter verbringen durfte. Insgesamt waren die 6 Monate in Deutschland für mich, auch durch meine Knie OP, mal so eben nebenbei, sehr belastend. Aber wie gesagt, ich möchte keinen Tag mit meiner Mutter und Familie missen.

 

Auch den Jahreswechsel haben wir auf Rebak verbracht. Es war eine tolle Veranstaltung mit Büffet, Vorführungen, Band, ich habe mal wieder ausgiebig getanzt.

Am 10. Januar sagen wir Rebak good bye und segeln in thailändische Gewässer nach Koh Lipe. Auf dieser kleinen Insel, die wir an einem Tag erreichen, klarieren wir ein, kaufen Sim Karten  und ein T-Stück aus Messing, da Torsten ganz heiß darauf ist sich wieder in den heißen Motorraum zu stürzen und den Wassermacher zu reparieren. Ja, typisch, kaum hatten wir Rebak verlassen, Skipper wollte den Wassermacher vorbereiten, und schon steht die nächste Reparatur an, ohne das Ersatzteil im Vorrat zu haben. Aber er ist sooo geschickt im Tüfteln, dass dieses Provisorium wahrscheinlich ewig halten wird.

Wir haben uns Thailands Westküste für die nächsten Wochen als Segelrevier ausgesucht, da während des Nordost Monsuns der Wind, wenn er sich denn muckt, aus Ost- NO über den Golf von Thailand, herüber bläst.

Von Koh Lipe aus starten Fähren unter anderem nach Langkawi. Die Urlauber machen gerne Tagestouren, um auf Langkawi einzukaufen, da es eine zollfreie Zone ist.

Ein Touristenvisum gilt in Thailand für 30 Tage, mit einmaliger Verlängerung 60 Tage. Da Touristen und Segler aber gern länger bleiben, reisen diese mit einer Fähre in Malaysia/Langkawi ein und mit der nächsten wieder aus. So können sie in Thailand wieder erneut ein 30 Tage Touristen Visum beantragen.

Auf Koh Lipe fühlen wir uns wie in einem Ameisenhaufen. Am nächsten Tag motoren wir nach Koh Rawi, die im Tarutao Nationalpark liegt. Herrlich, hier liegen wir fast alleine. Bei der Wanderung Richtung Wasserfall am Flüsschen entlang, fühlen wir wie kühl es im Urwald ist.  Auf der Rücktour zu Infinity lädt uns Walter, ein Wiener, zu einen Espresso auf seinem Katamaran Scrabby ein. Auf Walters Rat hin gehe ich am Riff schnorcheln und bin überrascht über die recht gute Flora und Fauna unter Wasser.

Morgen, am 16. Januar werden wir zu Grete und Leo aufschließen. Sie warten vor der Koh Libong auf uns.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Wir haben ihn endlich mit der Kamera erwischt - unseren Blinden Passagier aus Australien. Er ist mittlerweile groß geworden und wir hoffen, dass er noch einige Zeit bei uns bleibt.

Aussi - unser neuer Talisman